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Kontrollieren Sie den Hamster regelmäßig auf Krankheitsanzeichen, so erkennen Sie Hamsterkrankheiten rechtzeitig. (Hier ein gesunder Hamster.) Foto: vetproduction
Auch wenn sie nicht die Größten sind, bei einer richtigen Pflege sind Hamster wenig krankheitsanfällig. Die kleinen Nagetiere verfügen über ein gutes Immunsystem und erkranken relativ selten, es gibt daher keine typischen Hamsterkrankheiten. Als Tierbesitzer sollten Sie dennoch immer das Aussehen und das Verhalten Ihres Schützlings im Auge behalten. Allgemeine Krankheitsanzeichen sind zum Beispiel apathisches oder aggressives Verhalten, oder auch ein struppiges Fell und Abmagerung. Hier können Sie sich über die häufigsten Hamsterkrankheiten informieren und erfahren, wie Sie ihnen vorbeugen.
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Durchfall
Gesunde Hamster sind sehr reinliche Tiere. Wenn die Afterregion Ihres Hamsters durch Kot verschmutzt oder feucht ist, deutet dies in der Regel auf eine Durchfall-Erkrankung hin. Der Kot des Hamsters ist dann nicht wie sonst fest und trocken, sondern weich und wässrig. Gründe für den Durchfall können falsches Futter, eine bakterielle Infektion oder die sogenannte Wet tail disease sein. Sobald Sie den Durchfall bemerken, sollten Sie Ihrem Hamster kein Frischfutter mehr geben und den Tierarzt aufsuchen. Die Afterregion können Sie vorsichtig mit einem feuchten Wattepad säubern. Durchfall beim Hamster muss meist mit Medikamenten zum Wiederaufbau der Darmflora behandelt werden.
Haarlinge oder Pilzbefall
Ein Befall durch Haarlinge, Milben oder Pilze beim Hamster äußert sich durch starken Juckreiz, Kratzen und Haarausfall. Die Haut ist dann gerötet und das Fell stumpf und schuppig. Ursachen für den Parasitenbefall können geschwächte Abwehrkräfte oder Haltungsfehler sein (z.B. durch mangelnde Hygiene). Für die Behandlung von Haarlingen gibt es auch für Hamster spezielle Lösungen (sogenannte Spot-Ons) zum Auftragen auf die Haut – jedoch in deutlich niedrigeren Mengen und Konzentrationen als bei Hunden und Katzen.
Augen
Krankheiten an den Augen von Hamstern können durch Bakterien verursacht sein. Was vielen allerdings auch nicht bekannt ist: Haben die Tierchen eine schlechte Mundhygiene mit Karies und Entzündungen der Zahnwurzel, ist es möglich, dass die krankheitserregenden Bakterien „verschleppt“ werden. So gelangen sie zu den Augen und führen zu Infektionen. Auch kleinste Staub- und Schmutzpartikel aus der Einstreu können Entzündungen der Augen von Hamstern hervorrufen.
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Erkältung
Ähnlich wie beim Menschen, zeigt sich eine Erkältung beim Hamster durch Niesen, Atemgeräusche oder Nasenausfluss. Wenn der Käfig des Hamsters falsch platziert ist, kann die Erkältung durch Zugluft oder starke Temperaturschwankungen entstehen. Eine Behandlung beim Tierarzt erfolgt in der Regel mithilfe von Antibiotika. Zu Hause kann eventuell die Bestrahlung mit einer Wärmelampe helfen, die Heilung zu beschleunigen. Stellen Sie die Lampe aber so auf, dass der Hamster sich der Wärme auch entziehen kann und kontrollieren Sie regelmäßig den Käfig, um eine Überhitzung des Hamsters zu vermeiden.
Verstopfte Backentaschen
Wenn der Hamster nicht mehr frisst und die Backentaschen nicht richtig entleeren kann, sind die Taschen unter Umständen verstopft. Dies kann durch klebriges Futter oder zu große Futterstücke passieren. Verstopfte Backentaschen können zu starken Entzündungen und Abszessen führen, die nur schwer heilen. Beobachten Sie den Hamster eine kurze Weile. Manchmal hatte der Hamster noch keine Gelegenheit, um die Backentaschen zu entleeren. Falls Sie aber über längere Zeit gefüllt bleiben, sollten Sie auch hier den Tierarzt aufsuchen, damit dieser die Essensreste vorsichtig mit einer Pinzette entfernen kann.
Zahnfehlstellungen
Wie bei Meerschweinchen und Kaninchen, tritt eine Zahlfehlstellung auch beim Hamster verhältnismäßig häufig auf. Die Zähne des Hamsters wachsen das ganze Leben lang nach und müssen regelmäßig abgerieben werden. Geschieht dies durch eine Zahnfehlstellung oder mangelndes Nagen nicht, kann es zu Verletzungen im Mundbereich kommen. Stellen Sie Ihrem Hamster deshalb immer genug Material zum Knabbern, wie zum Beispiel saubere Zweige oder Holz, zur Verfügung. Zur Not können Sie die Zähne beim Tierarzt kürzen lassen.
Bei kleinen Tieren wie Hamstern verlaufen Krankheiten häufig schnell. Zögern Sie deshalb nicht, bei Auffälligkeiten den Tierarzt auszusuchen. Versuchen Sie keine selbstständige Behandlung des Tieres, dadurch verstreicht häufig nur wertvolle Zeit. Informieren Sie sich stattdessen schon vorzeitig über einen spezialisierten Tierarzt in Ihrer Nähe, der sich mit der Behandlung von Nagetieren auskennt.
Verwenden Sie für den Weg zum Tierarzt eine geeignete Transportbox, die Sie im besten Fall schon beim Kauf des Hamsters besorgt haben. Überlegen Sie auf der Fahrt, ob Sie in letzter Zeit etwas bei der Haltung des Hamsters verändert haben, zum Beispiel beim Futter, bei der Einstreu oder bei der Käfigeinrichtung – dies können wertvolle Informationen für den Tierarzt sein.
Das A und O bei der Hamsterhaltung ist ein artgerechtes Zuhause und abwechslungsreiches Futter. Eine ausgewogene Ernährung aus Körnerfutter und Frischfutter wie Äpfel, Salat oder Möhren hält den Hamster fit und stärkt das Immunsystem. Um Infektionen durch Bakterien zu vermeiden, sollten Sie den Käfig in regelmäßigen Abständen sorgfältig reinigen. Zu einer guten Hygiene des Hamsterkäfigs gehört:
Kontrollieren Sie den kleinen Nager am besten täglich auf mögliche Krankheitsanzeichen hin: Wie sehen das Fell, die Augen und die Afterregion aus? Frisst der Hamster regelmäßig und verhält er sich normal? Auch das Gewicht können Sie regelmäßig mit einer kleinen Küchenwaage überprüfen. Achten Sie dabei vor allem auf eine eventuelle Gewichtsabnahme; ein gesunder Goldhamster wiegt zwischen 85 bis 130 Gramm.
Hamster sind relativ schreckhaft, setzen Sie den kleinen Nager deshalb möglichst wenig Stress aus. Sie sollten die nachtaktiven Tiere nicht aus dem Schlaf reißen, sondern sich bei der Versorgung und auch bei der Säuberung des Käfigs nach dem Rhythmus des Hamsters richten.
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Weiterführende Informationen
Autor: Klaudia Fernowka, B.A.
Datum der letzten Aktualisierung: Januar 2018
Quellen:
Fehr, M. et al.: Krankheiten der Heimtiere. Schlütersche, Hannover 2014
Fritzsche, P.: Hamster. Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2015
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