Urlaub mit dem Hund – darauf sollten Sie achten

Urlaub mit dem Hund – darauf sollten Sie achten

Hund beim Schwimmen
Den Urlaub mit Ihrem Hund sollten Sie sorgsam vorbereiten. Foto: vetproduction

Darf man einen Chihuahua mit in die Flugzeugkabine nehmen? In welchen Ländern dürfen Listenhunde Urlaub machen? Welche Impfungen sind Pflicht im Urlaubsland?

Wenn Sie einen Urlaub mit Ihrem Hund planen, gilt es vorab viele Fragen zu klären. Damit die Reise auch für Ihren vierbeinigen Liebling zum tierischen Vergnügen wird, bedarf es daher einer sorgsamen Vorbereitung. Hier erfahren Sie alles Wichtige rund um den Urlaub mit Ihrem Hund.

Planen Sie Ihren Urlaub mit dem Hund

Bevor es in den Urlaub geht, müssen Sie zunächst einige wichtige Reisevorbereitungen treffen. Bereits die Planung des Reiseziels will gut überlegt sein, denn nicht jeder Hund darf in jedem Land Urlaub machen. Gerade für Listenhunde (“Kampfhunde”) gelten in vielen Ländern besonders strenge Einreiseregelungen. In einigen Fällen ist die Einreise von Listenhunden sogar komplett verboten. Erkundigen Sie sich daher vor der Reise nach den jeweiligen Landesbestimmungen zur Einreise von Hunden.

Auch die Suche nach einer hundefreundlichen Unterkunft für Sie und Ihren vierbeinigen Liebling bedarf einer sorgfältigen Planung, für die Sie sich Zeit nehmen sollten. Dabei spielt unter anderem auch eine Rolle, ob Sie das Gastquartier mit einem oder mit mehreren Hunden beziehen möchten.

Der EU-Heimtierausweis

Wenn Sie mit Ihrem Hund innerhalb der Europäischen Union Urlaub machen möchten, benötigen Sie den EU-Heimtierausweis. Dieser enthält neben Informationen zu Ihrem Hund auch Angaben zu Ihnen als Tierhalterin oder Tierhalter, sowie den Nachweis über eine gültige Tollwut-Impfung des Hundes. Seit 2014 ist der Heimtierausweis in allen EU-Ländern Pflicht. Eine Tierärztin oder ein Tierarzt stellt den Heimtierausweis aus.

Zusätzlich zum EU-Heimtierausweis ist seit 2011 ein Mikrochip zur eindeutigen Identifizierung des Hundes vorgeschrieben. In Irland, Malta, Finnland und Großbritannien gelten sogar noch strengere Regelungen: Bei der Einreise in diese Länder müssen Sie neben der Vorlage des Heimtierausweises zusätzlich einen Antikörper-Test gegen Tollwut sowie einen ausreichenden Schutz gegen Zecken und Bandwürmer nachweisen.

Sie können Ihren Hund beim Deutschen Haustierregister registrieren lassen. Die Registrierung ist kostenlos und ermöglicht eine gezielte Suche für entlaufene und vermisste Hunde – und das nicht nur im Urlaub, sondern auch zu Hause.

So reist Ihr Hund sicher

Wenn Sie mit dem Auto in den Urlaub fahren möchten, achten Sie zunächst darauf, dass Ihr Vierbeiner entsprechend seiner Größe genügend Platz im Fahrzeug bekommt. So wird ein Dackel auf der Reise weniger Raum benötigen als zum Beispiel ein Schäferhund.

Für große Hunde eignet sich der Gepäckbereich im hinteren Teil des Fahrzeugs am besten. Diesen können Sie mit einem Gitter oder einem Netz vom restlichen Fahrgastraum abgrenzen. Sollte Ihr Hund in einer Transportbox reisen, sichern Sie die Box mit einem Sicherheitsgurt. Auf diese Weise verhindern Sie, dass die Box umkippt, wenn Sie einmal stärker bremsen müssen. Das eigentliche Gepäck können Sie auf dem Fahrzeugdach transportieren.

Bieten Sie Ihrem Hund während der Fahrt immer genügend Wasser und Trockenfutter in auslaufsicheren Behältnissen an. Falls Sie Ihren Hund einmal allein im Auto lassen müssen, achten Sie stets darauf, dass Sie Ihr Fahrzeug im Schatten parken. Zu hohe Sonneneinstrahlung im geschlossenen Fahrzeug kann zu einem Hitzschlag und im schlimmsten Fall zum Tod Ihres Hundes führen.

Im Gegensatz zur Reise mit dem Auto gestaltet sich eine Flugreise mit Ihrem Hund um einiges aufwändiger: Wenn Ihr Hund mehr als fünf Kilo wiegt, muss er im Gepäckraum reisen. Je nach Fluggesellschaft variieren die Bestimmungen zum Gewicht. Kleine Hunde hingegen dürfen als Handgepäck mit in die Passagierkabine.

Da für Hunde im Flugzeug allerdings nur wenige Plätze zur Verfügung stehen, sollten Sie sich frühzeitig mit der jeweiligen Fluggesellschaft in Verbindung setzen. Bedenken Sie auch, dass weite Reisen in erster Linie Stress für Ihren Hund bedeuten. Muten Sie Ihrem Liebling deshalb generell keine allzu langen Reisestrecken zu – egal, mit welchem Transportmittel Sie reisen.

Während des Urlaubs

Auch, wenn Sie mitsamt Ihrem vierbeinigen Freund glücklich am Urlaubsort angekommen sind, gilt es, einige wichtige Regeln zu beachten: Sorgen Sie zum Beispiel dafür, dass Ihr Hund stets mit einen zuverlässigen Schutz gegen Schädlinge wie Zecken, Flöhe oder Stechmücken ausgestattet ist. Dafür eignen sich spezielle Halsbänder oder Spot-on-Präparate, die Sie von Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt erhalten.

In einigen Ländern gelten zudem besondere Regeln zur Mitführung von Hunden. Dies gilt insbesondere für Listenhunde. Lassen Sie Ihren Hund daher nicht frei herumlaufen, bevor Sie sich mit den jeweiligen Bestimmungen vertraut gemacht haben.

Auf diese Weise ersparen Sie sich möglicherweise ein unangenehmes Zusammentreffen mit den zuständigen Ordnungsbehörden und können gemeinsam mit Ihrem Hund einen angenehmen und entspannten Urlaub genießen.

Weiterführende Informationen

Autor: Yvonne Börgartz
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: Januar 2022

Quellen:
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Regelungen für Reisen mit Hunden, Katzen und Frettchen innerhalb der EU. https://www.bmel.de/DE/Tier/HausUndZootiere/Heimtiere/_Texte/Heimtierausweis.html (Abruf: Januar 2022)
Ständige Impfkommission Vet. im Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt): Leitlinie zur Impfung von Kleintieren (Abruf: Januar 2022)
Suter P.F. et al.: Praktikum der Hundeklinik. Enke, Stuttgart 2018
Schröder, W.: So Verstehen sich Mensch und Hund! BoD – Books on Demand, 2007