Eine Magendrehung beim Spielen, ein Knochenbruch bei einem Autounfall oder eine schwere Bissverletzung durch einen Artgenossen – dies sind nicht nur erschreckende Vorstellungen für jede Hundehalterin und jeden Hundehalter, sondern vor allem Situationen, die eine sofortige Operation des Hundes erfordern.
Je nachdem, wie lang und kompliziert der Eingriff ist und welche Vor- und Nachbetreuung der Hund benötigt, können hierfür selbst beim kleinsten Yorkshire Terrier vierstellige Beträge anfallen. Davor sind auch junge und gesunde Hunde nicht gefeit. Eine OP-Versicherung kann vor plötzlichen Kosten schützen. Hier erfahren Sie, ob diese Art Versicherung sich auch für Ihren Hund lohnt.
Was deckt eine OP-Versicherung für Hunde ab?
Neben einer Vollkrankenversicherung für Hunde, die auch Leistungen wie Impfungen und Medikamente abdeckt, bieten unter anderem die Versicherungsgesellschaften Helvetia, AGILA und Allianz eine OP-Versicherung für Hunde an. Hinzu kommt für diese spezielle Versicherungsform ein Angebot der Uelzener Versicherung. Die Preise einer OP-Versicherung für Hunde liegen deutlich unter jenen einer Vollkrankenversicherung – allerdings sind auch die Leistungen beschränkt.
Die OP-Versicherung bezieht sich nur auf chirurgische Eingriffe in Tierkliniken und Tierarzt-Praxen. Allerdings umfasst sie normalerweise auch Vor- und Nachbehandlung, Materialien wie Verbände und die stationäre Unterbringung in einer Tierklinik bis zu zwei Wochen. Eine Kastration deckt die OP-Versicherung normalerweise nicht ab, solange sie nicht aus tiermedizinischer Sicht notwendig ist.
Worin unterscheiden sich die verschiedenen OP-Versicherungen?
Die verschiedenen Anbieter für OP-Versicherungen für Hunde bieten aus Sicht des Versicherungsnehmers unterschiedliche Vor- und Nachteile. So orientieren sich die übernommenen Leistungen auch an der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT), die den Spielraum festlegt, in dem Tierärztinnen und Tierärzte für eine bestimmte Behandlung abrechnen dürfen. Je nach Schwere des Falls kann die Tierärztin oder der Tierarzt bis zum Dreifachen des GOT-Satzes für eine Behandlung berechnen, im Notfall auch den vierfachen GOT-Satz.
Die OP-Versicherungen für Hunde unterscheiden sich zudem in anderen Leistungen und Bedingungen, etwa wie lange der Versicherungsschutz im Ausland gültig ist und ob eine Physiotherapie nach der OP übernommen wird. Auch variiert bei den OP-Versicherungen – wie auch bei den Vollkrankenversicherungen – wie stark Rasse und Alter Ihres Hundes gewichtet werden. Mit den Tarifrechnern auf den jeweiligen Websites oder einem Vergleichsrechner können Sie herausfinden, wie viel Sie für Ihren Hund im Einzelfall zahlen würden.
Spezielle OP-Versicherungen für Hunde
Zudem gibt es einige Versicherungsformen, die sich nur bedingt mit den anderen OP-Versicherungen vergleichen lassen, zum Beispiel ein reiner Unfallschutz für Hunde: Einen Beinbruch nach einem Unfall würde diese Versicherung beispielsweise übernehmen, nicht aber eine Hüftoperation aufgrund einer Hüftgelenk-Dysplasie. Oder eine Unfallversicherung für Jagdhunde, die bei Jagdunfällen zahlt. Außerdem gewähren manche Versicherer Rabatte für Rettungshunde, Blindenhunde, Therapiehunde und Hunde, die eine Begleithundeprüfung abgelegt haben.
Eine OP-Versicherung ist eine Überlegung wert für alle Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer, die sich gegen hohe Tierarzt-Kosten versichern möchten, aufgrund der relativ hohen Beiträge aber keine Vollkrankenversicherung für ihren Hund abschließen möchten.
Weiterführende Informationen
Autor: Christina Trappe, B.A.
Datum der letzten Aktualisierung: November 2021
Quellen:
AGILA Haustierversicherung AG: Hunde OP Versicherung. www.agila.de (Abruf: November 2021)
Allianz: Tierkrankenversicherung. www.allianz.de (Abruf: November 2021)
Finanztest: Tierisch teuer. Krankenversicherung für Hunde und Katzen (Abruf: November 2021)
Stiftung Warentest: Tierkrankenversicherung: https://www.test.de/thema/tierkrankenversicherung/ (Abruf: November 2021)
Fossum, T.: Chirurgie der Kleintiere. Urban & Fischer, München 2020