Mit den warmen Temperaturen kommen auch die unliebsamen Zecken wieder zum Vorschein. Die blutsaugenden Parasiten sind mittlerweile in ganz Deutschland verbreitet und besonders im Frühjahr und Herbst aktiv.
Hunde fangen sich die Zecken beim Stöbern im hohen Gras oder in Gebüschen ein. Nicht immer muss ein Zecken-Befall beim Hund bedrohlich sein. Manchmal lösen Zecken nur leichte Hautentzündungen aus.
In einigen Fällen jedoch übertragen sie gefährliche Infektionskrankheiten wie Borreliose, Babesiose oder FSME. Sagen Sie deshalb den Parasiten den Kampf an und erfahren Sie, wie Sie Zecken vorbeugen können und Ihren Hund schützen!
So entfernen Sie Zecken beim Hund
Zu den am häufigsten vorkommenden Zeckenarten beim Hund gehören der Holzbock und die braune Hundezecke. Zecken sind schon mit bloßem Auge erkennbar. Sie sind ungefähr so groß wie eine Stecknadel, können aber vollgesogen deutlich größer werden. Ihre Farbe variiert, je nach Alter und Größe der Zecke, von bläulich bis braun.
Beim Hund siedeln sich die Blutsauger vor allem an gut durchbluteten und warmen Stellen an. Man findet sie häufig hinter den Ohren oder in der Achselhöhle. Suchen Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang nach Zecken ab. Wenn Sie eine Zecke bei Ihrem Hund entdecken, entfernen Sie sie schnellstmöglich. Dazu halten Sie im besten Fall immer eine spezielle Zeckenzange oder Zeckenhaken für Tiere bereit. Zur Not können Sie auch eine Pinzette verwenden.
Setzen Sie mit der Zange so nah wie möglich an der Einstichstelle an und ziehen Sie die Zecke vorsichtig mit einer drehenden Bewegung heraus. Passen Sie auf, dass Sie die Zecke nicht zerquetschen, da sonst womöglich Erreger von der Zecke auf den Hund übertragen werden. Achten Sie darauf, dass keine Überreste (z.B. der Kopf) der Zecke übrig bleiben – es könnten sonst weitere Hautentzündungen entstehen.
Behandeln Sie die Zecke zuvor nicht mit Ölen, um sie abzutöten, denn bei ihrem Überlebenskampf entleert die Zecke ihren Mageninhalt in die Wunde, was zu einer Infektion führen kann. Falls Sie sich nicht zutrauen, die Zecke selber zu entfernen, können Sie sich auch an Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt wenden.
Durch einen Zeckenbiss wirken Hunde unter Umständen etwas abgeschlagen. Falls Ihr Hund zusätzlich Fieber hat oder lahmt, kann dies ein Hinweis auf eine Borreliose-Erkrankung sein. Dann sollten Sie in jedem Fall umgehend eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen.
Zecken können mehrere Jahre leben
Zecken haben mehrere Entwicklungsstadien, vom Ei über die Larve hin zur erwachsenen (adulten) Zecke. In jedem Stadium muss die Zecke Blut saugen.
Je nachdem, ob die Zecke während ihrer gesamten Entwicklung nur auf einem Wirtstier (wie dem Hund) verweilt und Blut saugt, oder ob sie mehrere Wirtstiere befällt, unterscheidet man ein- und dreiwirtige Zecken.
Die meisten Zecken zählen zu den dreiwirtigen Arten. Ihre Entwicklung kann, je nach Umweltbedingungen (wie Temperatur, Witterung, Luftfeuchtigkeit) wenige Monate bis viele Jahre betragen.
So beugen Sie Zecken beim Hund vor
Wenn es um Zecken geht, ist Vorsorge besser als Nachsorge. Denn mit einer guten Prophylaxe können Sie einen Zeckenbiss, sowie eine damit einhergehende Infektion, bereits im Voraus vermeiden.
Grundsätzlich sollten Sie deshalb mit Ihrem Hund während der Hauptzeckenzeit nur in Gebieten mit einer geringen Zeckenbelastung spazieren gehen. Darüber hinaus empfiehlt sich ein Zeckenschutzmittel, welches Sie in der Tierarzt-Praxis erhalten. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Spot-On-Präparate sind flüssige Wirkstoffe, die in der Regel monatlich angewendet werden müssen. Sie werden auf den Nacken des Hundes aufgetropft (bei großen Hunden zusätzlich im Bereich des Beckens). Bitte scheiteln Sie beim Auftragen das Fell, um das Zeckenschutzmittel möglichst direkt auf die Haut aufzutragen. Der Wirkstoff verteilt sich anschließend von alleine über den ganzen Körper des Hundes. Spot-On-Präparate eignen sich sehr gut, um Zecken vorzubeugen, denn sie haben meist nicht nur eine abtötende Wirkung gegen Zecken, sondern verhindern auch, dass sich Zecken auf dem Hund festsetzen. Durch Regen und Wasser verschwindet die Wirkung des Mittels nicht.
- Zeckenhalsbänder haben, wie Spot-On-Präparate, sowohl eine repellierende (also eine Zecken-abweisende), als auch abtötende Wirkung gegen Zecken. Sie sind in der Regel mehrere Monate wirksam und durch das einfache Anlegen sehr leicht in der Anwendung. Zeckenhalsbänder erhalten Sie unter anderem bei Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt.
- Zeckensprays werden auf dem ganzen Körper der Hunde verteilt und können auch bei Welpen angewendet werden. Es empfiehlt sich, die Anwendung in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Zeckensprays eigenen sich jedoch weniger zur Vorbeugung. Sie haben in der Regel keine abschreckende Wirkung auf Zecken, sondern töten die Parasiten erst ab, wenn sie bereits auf dem Hund sitzen.
- Tabletten werden direkt ins Maul eingegeben oder über das Futter verabreicht. Der Wirkstoff wird über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen und verteilt sich mit dem Blut in der Haut des Hundes. Er tötet die Zecken beim Saugakt ab.
Schützen Sie Ihren Hund vor Zecken
Der Hund sollte vor allem in den Monaten Mai bis Oktober gegen Zecken geschützt sein, bei warmer Witterung im Herbst, Winter und Frühling kann die Zeckensaison jedoch auch länger sein.
Achten Sie stets darauf, dass das Zeckenschutzmittel sowohl eine Zecken-abweisende als auch Zecken-abtötende Wirkung hat. Einige der Mittel sind unter Umständen giftig für andere Haustiere wie Katzen oder Kaninchen. Besprechen Sie deshalb mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt, welches Zeckenschutzmittel für Ihren Hund am besten geeignet ist.
Weiterführende Informationen
Autor: Klaudia Fernowka, B.A.
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Philipp A. Zimmermann
Datum der letzten Aktualisierung: Dezember 2021
Quellen:
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) – s.m.i.l.e.: www.smile-tierliebe.de (Abruf: Dezember 2021)
European Scientific Counsel Companion Animal Parasites (ESCCAP): http://www.esccap.de/ (Abruf: Dezember 2021)
Tasso e.V.: TASSO warnt: Zecken-Alarm – Hunde sind besonders gefährdet. www.tasso.net (Abruf: Dezember 2021)
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2018