Was brauchen Hunde für eine gesunde Ernährung? Die Antwort: Besitzerinnen und Besitzer, die verstehen, welche Bedürfnisse ein Hund hat! Der Haushund ist abhängig vom Menschen und davon, was er zu fressen bekommt. Eine angepasste Hundeernährung trägt einen großen Teil dazu bei, das Tier vor Krankheiten zu schützen und seine Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten.
Denn genau wie beim Menschen auch, kann falsche Ernährung sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System, den Verdauungstrakt, die Gelenke und andere Körperbereiche auswirken. Wir haben für Sie die häufigsten Fütterungsfehler zusammengefasst und zeigen Ihnen, wie sich diese erkennen und vermeiden lassen.
Wie Sie Fütterungsfehler erkennen können
Um Fehler bei der Ernährung von Hunden zu vermeiden, ist es besonders wichtig, das Tier stets gut zu beobachten. Veränderungen des Körpers oder des Verhaltens können Aufschluss darüber geben, ob Fütterungsfehler vorliegen. Wenn Sie eine solche Veränderung bei Ihrem Hund bemerken, suchen Sie eine Tierärztin oder einen Tierarzt auf!
1. Ihr Hund nimmt an Gewicht zu oder leidet an Übergewicht
Der Fehler liegt darin, dass das Tier mehr Energie aufnimmt als es verbraucht. Dies kann auch von der Lebensphase abhängen: Junge Hunde im Wachstum benötigen mehr Energie als ältere Hunde. Andere mögliche Gründe für Übergewicht beim Hund sind minderwertiges Futter, zu viel Zucker im Futter oder die Verfütterung von Essensresten. Auch ein Übermaß an Leckerlis oder das Füttern vom Tisch begünstigt eine Gewichtszunahme.
2. Ihr Hund nimmt ab oder leidet an Untergewicht
Das Tier wird mit zu wenig Energie versorgt und verbraucht somit mehr Energie, als es aufnimmt. Dies kann passieren, wenn der Hund minderwertiges Futter bekommt, das er nicht verwerten kann.
Laktierende Hunde, Hunde im Wachstum und Leistungshunde benötigen ebenfalls mehr Energie über das Futter. Generell unterscheidet sich der Energie- und Nährstoffbedarf je nach Größe, Gewicht und Lebensphase.
Um Krankheiten auszuschließen, die zur Gewichtsabnahme Ihres Hundes führen, empfiehlt es sich, ihn gründlich tierärztlich untersuchen zu lassen.
3. Ihr Hund setzt häufig Kot in großen Mengen ab
Möglicherweise kann Ihr Hund das Futter aufgrund schlechter Qualität nicht verwerten und scheidet es daher unverdaut wieder aus. In Frage kommen auch Inhaltsstoffe im Futter, die vom Magen-Darm-Trakt kontinuierlich ausgeschieden werden.
4. Ihr Hund leidet unter Durchfall
Ist der Durchfall beim Hund fütterungsbedingt, so kann dies an Futter mit einem zu hohen Kohlenhydratanteil liegen. Aber auch ein Übermaß an bindegewebigem Eiweiß oder Sojaeiweiß im Futter wird im Dickdarm vergoren und führt ebenfalls zu Durchfall.
Ein schneller Futterwechsel, wie beispielsweise von Trocken- auf Feuchtfutter, kann in manchen Fällen plötzlichen Durchfall auslösen. Möglich ist auch, dass, das Futter zu lange offen steht und verdirbt. Mikroorganismen haben dann leichtes Spiel.
5. Der Kot des Hundes ist sehr hart oder der Hund leidet unter Verstopfung
Eine geringe Flüssigkeitszufuhr und eine gleichzeitig hohe Gabe an Trockenfutter können der Grund dafür sein. In manchen Fällen besteht dann die Gefahr einer Austrocknung (Dehydrierung). Möglicherweise steckt auch minderwertiges Futter dahinter. Bei Verstopfung sollten Sie Ihrem Hund keine Knochen, pures Fleisch oder Innereien füttern.
Achten Sie darauf, die Futtergefäße regelmäßig zu reinigen, damit der Hund sich nicht mit möglichen Krankheitserregern, wie Viren oder Würmern, infiziert. Das Futter sollte auch generell nicht zu kalt sein. Zu kaltes Futter kann Magenkrämpfe und Erbrechen verursachen. Stellen Sie Ihrem Hund immer frisches Wasser zur Verfügung, vor allem, wenn er hauptsächlich Trockenfutter frisst, und erneuern Sie das Wasser regelmäßig.
Wie häufig sollte ich füttern?
Es ist für den Hund am gesündesten, wenn er mehrmals pro Tag Futter bekommt. Vor allem ältere Hunde oder Tiere mit einer Neigung zu Verdauungsstörungen profitieren davon, wenn sie etwa zwei- bis dreimal pro Tag fressen.
Füttern Sie Ihren Hund immer zur gleichen Tageszeit. Wichtig ist dabei, dass das Tier nach der Futteraufnahme eine etwa dreistündige Ruhepause zum Verdauen benötigt. Wildes Rennen und Spielen kurz nach der Fütterung kann zu einer Magendrehung führen. Sollten Sie berufstätig sein, empfiehlt es sich, den Hund morgens oder spät am Abend zu füttern. So bleibt ihrem Tier genug Zeit, um das Futter in Ruhe zu verdauen.
Weiterführende Informationen
Autor: Veronika Meier, Ernährungswissenschaftlerin
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: Februar 2023
Quellen:
Tierschutzliga: https://tierschutzliga.de/ratgeber/ (Abruf: Februar 2023)
Meyer, C.: Das 1×1 der artgerechten Hundeernährung, Kindle Edition. 2018
Zentek, J.: Ernährung des Hundes. Enke, 2016
Dillitzer, N: Tierärztliche Ernährungsberatung. Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, München 2012