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Mongolische Rennmäuse (Meriones unguiculatus, auch unter den Trivialnamen Mongolischer Gerbil und Mongolische Wüstenrennmaus bekannt) sind possierliche und sehr agile Nagetiere, zu deren größten Leidenschaften Rennen und Buddeln zählen. Ursprünglich beheimatet in den Steppen der Mongolei und im nordöstlichen China, erobern Nager inzwischen als Heimtiere Wohn- und Kinderzimmer auf der ganzen Welt. Ihre Haltung und Pflege ist im Großen und Ganzen nicht schwierig – dennoch sollte die Anschaffung von Rennmäusen gut überdacht werden. Besonders wichtig ist eine artgerechte Unterbringung der bewegungsfreudigen Nager.
Der erwachsene Mongolische Gerbil wird etwa 97 bis 130 Millimeter groß, gemessen vom Kopf bis zum Rumpf. Der Schwanz ist in der Regel etwas kürzer als Rumpf und Kopf. Werden sie als Heimtiere gehalten, erreichen männliche erwachsene Tiere ein Gewicht von durchschnittlich 80 bis 130 Gramm, Weibchen werden etwa 70 bis 100 Gramm schwer.
Das Fell der Tiere ist kurz und von gräulich-brauner, rötlich-braungelber oder ockerfarben-braungelber Farbe. Die Fußsohlen der Hinterpfoten sind grau behaart.
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Junge Rennmäuse werden im Alter von etwa acht bis zwölf Wochen abgegeben. Bei guter artgerechter Haltung können die kleinen Haustiere bis zu vier Jahre alt werden.
Um für Rennmäuse ein artgerechtes Zuhause zu schaffen, muss man zunächst die wichtigsten Bedürfnisse der Tiere kennen.
Mongolische Rennmäuse brauchen neben einem geräumigen Gehege oder Aquarium auch eine gewisse Art der Inneneinrichtung, um sich bei artgerechter Haltung rundum wohlzufühlen. Dazu gehört beispielsweise eine geeignete Wasserflasche, eine sogenannte Nippeltränke.
Wenn der Speiseplan der Heimtiere viel frisches Grünfutter beinhaltet, trinken sie relativ wenig – dennoch ist es wichtig, dass sie ihren Flüssigkeitsbedarf jederzeit stillen können. Ein normaler Wassernapf ist theoretisch ebenso geeignet, wird von den kleinen Buddlern aber meist binnen weniger Stunden im Eifer des Gefechts mit Streu “zugeschüttet”. Futter kann ebenfalls einfach in einem Napf angeboten werden. Halter können aber zumindest die trockenen Bestandteile alternativ auch einfach im Kleintierheim verteilen, um die kleinen Nager zu beschäftigen. Dadurch werden die Tiere zusätzlich gefordert und beschäftigt.
Zum Verstecken und Schlafen bieten sich für Rennmäuse handelsübliche Schlafhäuser für Nager an. Rennmäuse mögen es, warm und geschützt zu schlafen und kuscheln sich gerne aneinander. Empfehlenswert sind Holzhäuschen, da sie von den Tieren gefahrlos angenagt werden können. Weniger geeignet sind Häuser aus Plastik. Auch einfache leere Schachteln, Eierkartons und Toilettenpapier-Röhren nehmen Rennmäuse gerne als Schlafplätze an – allerdings muss man damit rechnen, dass diese Einrichtungsgegenstände bald ihrem Nagetrieb zum Opfer fallen.
Besonders gerne bauen Rennmäuse sich in ihrem Schlafhäuschen und anderen Höhlen ein gemütliches “Bett” aus dem vorhandenen Angebot an Nistmaterial. Dafür verwenden sie alles, was ihnen geeignet erscheint und zwischen die Pfoten gerät: Ob Papier, Heu, Stroh oder Textilfasern, alles wird fleißig zerrupft und ins Nest geschleppt. Mit einfachem Küchen- oder Toilettenpapier als Nistmaterial kann man den Tieren zusätzlich eine große Freude machen.
Ihre ständig nachwachsenden Nagezähne müssen Rennmäuse regelmäßig an geeignetem Nagematerial abreiben. Naturmaterialien wie Äste, Zweige, Tannenzapfen, aber auch Holz- und Pappröhren sind für Rennmäuse hauptsächlich multifunktionale Einrichtungsgegenstände zum Klettern, Erkunden und Nagen.
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Für ihre regelmäßige Fellpflege brauchen Rennmäuse außerdem ein Sandbad im Gehege. Sie regulieren damit auf natürliche Weise die Talgmenge in Haut und Fell sowie ihre Körpertemperatur. Dazu kann man einfach ein ausreichend großes Gefäß mit Chinchillasand aus dem Zoofachhandel befüllen. Besonders gut geeignet sind kugelförmige Glasgefäße oder gut gereinigte Einmachgläser, da die Rennmäuse aus flachen Schalen beim Scharren schnell den Sand herausschleudern. Es macht als Halter*in viel Freude zu beobachten, wie die kleinen Nager sich blitzschnell durch den Sand wälzen. Haben die Mäuse zu selten die Gelegenheit zu einem Sandbad, wird das Fell struppig und fettig. Struppiges Fell kann allerdings auch auf Krankheiten hinweisen.
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Anders als andere Nager sollten Mongolische Rennmäuse eher wenig frisches Gemüse zu fressen bekommen. Für ausgewogene Nahrung sorgt ein Mix aus Saaten, Samen, getrocknete Kräuter und Getreide.
Wer seinen Rennmäusen all diese Bedürfnisse erfüllt, kann sich lange Zeit an gesunden und aktiven Tieren erfreuen, die unkompliziert zu pflegen sind und eine Menge Lebensfreude versprühen.
Autor: Christina Trappe, B.A., Nadine Lier
Medizinische Qualitätssicherung: Dr. med. Martin Waitz
Datum der letzten Aktualisierung: Februar 2021
Quellen:
Kötter, Engelbert: Rennmäuse. Gräfe & Unzer Verlag, München 2015
Schmidt-Röger, Heike: Rennmäuse. Freundlich – clever – aktiv. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart 2005
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