Border Collie

Border Collie

Border Collies zeichnen sich durch ihre besonders ruhige und souveräne Art des Hütens aus. Doch sind Border Collies krankheitsanfällig? Welche Eigenschaften haben sie?
Border Collie auf Blumenwiese
Der Border Collie ist ein Treib- und Hütehund, der auch als Familienhund gehalten wird. Foto: Pixabay.com

Gute Augen und gute Ohren: Die Hunderasse Border Collie stammt ursprünglich aus Großbritannien. Border Collies zeichnen sich durch ihre besonders ruhige und souveräne Art des Hütens aus. Der Name „Border Collie“ setzt sich zusammen aus dem Wort für ihr Herkunftsgebiet zwischen Schottland und England („Border Country“) und dem Wort „Collie“, das einen nützlichen Gegenstand bezeichnet.

Welchen Charakter hat der Border Collie?  

Der Border Collie hat, wie die meisten Treib- und Hütehunde, einen ausgeprägten Willen, seiner Halterin oder seinem Halter zu gefallen. Er wird auch als “Koppelgebrauchshund” bezeichnet und ist prädestiniert für das Zusammentreiben von Schafen. Gleichzeitig sucht und braucht der Border Collie die Nähe zum Menschen und ist deshalb inzwischen auch als Familienhund sehr beliebt.

Border Collies körperlich und geistig fordern

Hunde dieser intelligenten Rasse fühlen sich wohl, wenn sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden. Als Hundesport eignen sich für Border Collies Aktivitäten wie Agility, Obedience, Treibball und Turnierhundesport. Die intelligenten Hunde lernen spielend leicht Tricks und Kunststücke. 

Allerdings brauchen Border Collies auch ausreichend Ruhepausen, um sich zu erholen. Obwohl ein Arbeitshund wie der Border Collie natürlich eine Aufgabe benötigt, heißt das nicht, dass er permanente Beschäftigung benötigt. Auch ein Hütehund hat mal eine Auszeit, etwa dann, wenn die Schafe im Winter im Stall stehen.

Ein zu umfangreiches Beschäftigungsprogramm kann sich auf die britischen Hütehunde sogar negativ auswirken. Das gilt gleichermaßen für Border Collies, die Schafe hüten, als auch für Border Collies, die als Familienhund gehalten werden. 

Sind Border Collies gefährlich?

Neben seiner hohen Intelligenz zeichnet sich der Border Collie auch durch seinen aufmerksamen und aufgeweckten Charakter aus. Die Hunde verfügen über eine gute Führigkeit. Border Collies sind weder gefährlich, noch nervös oder aggressiv.

Ein Anfängerhund ist ein Border Collie vielleicht nicht, aber er kann ein Familienhund werden.

Für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Hund ist auch beim Border Collie eine konsequente, liebevolle Erziehung bereits im Welpenalter wichtig. Vertreter dieser Hunderasse verfügen über einen sensiblen Charakter, deshalb sind Druck und Zwang eher ungeeignete Lernmethoden.

Gleichzeitig lernen Border Collies schnell – und zwar auch, wie sie die Schwachstellen ihres Gegenübers ausnutzen können. Hier heißt es, aufmerksam zu bleiben und unerwünschtes Verhalten bei der Hundeerziehung konsequent zu unterbinden.

Wie groß wird der Border Collie?

Border Collies zählen zu den mittelgroßen Hunderassen: Gemäß des FCI- Standards beträgt die ideale Widerristhöhe eines Border-Collie-Rüden 53 cm. Hündinnen sind etwas kleiner.

Wie viel wiegt ein Border Collie?

Der muskulöse Border Collie kommt ausgewachsen auf ein Gewicht zwischen 11 und 24 kg.

Blue-merle & Co.: Wie sieht das Fell des Border Collies aus?

Bei dieser Hunderasse sind zwei Haarvarianten anerkannt: mäßig langes Haar und Kurzhaar. Das Deckhaar des Border Collies ist charakteristisch rau, die Unterwolle weich und dicht. Die dichte Unterwolle verleiht dem Border Collie einen wetterfesten Schutz.

Zu den möglichen Fellfarben der Rasse zählen schwarz-weiß, blue-merle, red-merle (bei Züchtern auch „chocolate/merle“ genannt), grau, rot-weiß, braun-weiß (auch „chocolate“ genannt) und diverse weitere Mischungen. Typisch sind bei dieser Rasse auch „tan“-Abzeichen, die meist im Gesicht des Border Collies vorkommen. „Tan“ bezeichnet Fellbereiche in einem hellen Rotbraun, das auch „lohfarben“ genannt wird.

Sind Border Collies krankheitsanfällig? Rassetypische Krankheiten beim Border Collie

Der sogenannte Merle-Faktor, der für die besonders schönen Fellzeichnungen der Hunderasse verantwortlich ist, kann starke Auswirkungen auf die Gesundheit der Border Collies haben. Zu den möglichen Folgen zählen neben Taubheit und Blindheit unter anderem auch eine verkürzte Lebensdauer sowie Unfruchtbarkeit und Gleichgewichtsstörungen.

Von negativen gesundheitlichen Auswirkungen sind in erster Linie Welpen dieser Rasse betroffen, deren Eltern beide Träger des Merle-Gens sind. Die Verpaarung einer Hündin mit einem Rüden, die beide Merle-Gen-Träger sind, gilt in Deutschland als Qualzucht und ist daher verboten.

Weitere typische Krankheiten des Border Collies:

  • Hüftgelenks-Dysplasie (HD): vererbbare Fehlentwicklung von Gelenkkugeln und Gelenkpfannen
  • MDR1-Defekt, auch Arzneimittel-Sensibilität genannt: Überempfindlichkeit gegenüber mehreren Arzneistoffen, verursacht durch das Fehlen eines Proteins
  • Diverse vererbbare Augenkrankheiten, etwa Collie-Eye-Anomaly (CEA), Progressive Retinaatrophie (PRA) und Glaukom (Grüner Star)

Weitere Informationen

Autorin: Nadine Lier, Dr. vet. Freya Fuchs
Datum der letzten Aktualisierung: April 2022
Quellen:
Dany, N.: Border Collie – Ein Problemhund!? (https://www.planethund.com/hundewissen/border-collie-problemhund.html) (Abruf: April 2022)
Fédération Cynologique Internationale (AISBL): Border Collie. (http://www.fci.be/Nomenclature/Standards/297g01-de.pdf) (Abruf: April 2022)
Verband für das Deutsche Hundewesen: Border Collie. (https://www.vdh.de/welpen/mein-welpe/border-collie) (Abruf: April 2022)
Strain, G.M. et al.: Prevalence of deafness in dogs heterozygous or homozygous for the merle allele. J Vet Intern Med. 2009;23(2):282-286. doi:10.1111/j.1939-1676.2008.0257.x (Abruf: April 2022)
Niemand, H.: Praktikum der Hundeklinik. Enke, Stuttgart 2012
Wienrich, V.: Das große Buch der Hundekrankheiten. Müller Rüschlikon, Stuttgart 2008