Prachtlilie (Gloriosa superba, Ruhmesblume)

Prachtlilie (Gloriosa superba, Ruhmesblume)

Das Gift der Prachtlilie wirkt erst nach 2 bis 48 Stunden. Mögliche Symptome sind Krämpfe, Kreislaufstörungen, Durchfall und Erbrechen.
Vogel auf Ast
Vor allem die Knolle der Prachtlilie ist für Vögel und andere Tiere sehr giftig. Foto: vetproduction

Was ist eine Prachtlilie?

Die Prachtlilie oder Ruhmesblume (Gloriosa superba) gehört zu der Familie der Lilien-Gewächse (Liliaceae). Sie ist als Zimmerpflanze verbreitet.

Wie sieht die Prachtlilie aus?

Die Prachtlilie hat länglich-ovale Blätter mit Ranken. Zwischen Juni und August bildet die Kletterpflanze langgestielte Blüten, die zunächst grün, dann gelb und zuletzt rot sind. Die Blütenblätter der Prachtlilie haben krause Ränder.

Warum ist die Prachtlilie für Tiere giftig?

Vor allem die Knolle der Prachtlilie ist für Tiere sehr giftig. Die Alkaloide Colchizin und Gloriosin wirken stark reizend auf den Magen-Darm-Trakt. Außerdem verhindern sie die Zellteilung.

Colchizin kann die sogenannte Blut-Hirn-Schranke des Tieres überwinden (das Gift gelangt somit ins Gehirn und schädigt dort die Nervenzellen). Es wirkt zunächst erregend, später lähmend.

Symptome einer Prachtlilien-Vergiftung

Das Gift der Prachtlilie wirkt nicht sofort, sondern erst nach etwa 2 bis 48 Stunden. Mögliche Hinweise auf eine Prachtlilien-Vergiftung sind Krämpfe, Taumeln, Kreislaufstörungen, Durchfall und Erbrechen.

Hat Ihr Tier an einer Prachtlilie geknabbert, ist es empfehlenswert, sofort eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen.

Weiterführende Informationen

Autor: M. Sc. Nadja Graßmeier, Ernährungswissenschaftlerin
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: April 2022
Quellen:
Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie Universität Zürich: www.vetpharm.uzh.ch (Abruf: April 2022)
Universitätsklinikum Bonn, Informationszentrale gegen Vergiftungen: www.gizbonn.de (Abruf: April 2022)
Löscher, W. et al.: Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie für die Veterinärmedizin, Enke 2016