Wie äußern sich Vergiftungen bei meinem Tier?
Es gibt zahlreiche Stoffe, die für Tiere giftig sind. Daher sind die Symptome bei Vergiftungen sehr verschieden.
Typische Anzeichen von Vergiftungen bei Tieren sind:
- Zittern, Krampfanfälle
- Extrem weite oder eng gestellte Pupillen
- Erbrechen und/oder Durchfall
- Desorientiertheit, torkelnder Gang
- Starkes Speicheln
- Blutungen aus Nase, Maul, Geschlechtsöffnung oder After
- Blut im Urin
Diese Symptome werden aber auch durch andere Krankheiten oder durch Verletzungen hervorgerufen. Letztlich kann nur eine Tierärztin oder ein Tierarzt anhand verschiedener Untersuchungen klären, ob es sich um eine Vergiftung handelt.
Was sind die Ursachen von Vergiftungen?
Folgende Stoffe führen bei Tieren häufig zu Vergiftungen:
- Rattengift
- Insektenbekämpfungsmittel
- Farbe, Lacke
- Reinigungsmittel
- Frostschutzmittel
- Giftpflanzen (z.B. Oleander, Weihnachtsstern)
- Medikamente
- Drogen
Bei Tieren, die Zugang zur freien Natur haben (wie freilaufende Katzen), lassen sich Vergiftungen nicht immer verhindern. Auch ist es oft schwierig, die Art des Gifts herauszufinden.
Bewahren Sie giftige Substanzen im Haushalt immer an einem für Tiere nicht zugänglichen Ort auf. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Tier (zum Beispiel Ihr Hund) nicht an Reinigungsmittel, Medikamente oder Ähnliches gelangen kann, wenn Sie ihn alleine zu Hause oder unbeaufsichtigt in einem Zimmer lassen.
Wie leiste ich Erste Hilfe, wenn mein Tier eine Vergiftung hat?
Die Art der Ersten Hilfe hängt in erster Linie von dem jeweiligen Gift ab. Sind Bestandteile des Gifts auf dem Fell oder der Haut Ihres Tieres, waschen Sie diese gründlich mit lauwarmem Wasser ab.
Hat Ihr Tier eine giftige Substanz aufgenommen, die keine ätzenden Eigenschaften aufweist, können Sie unter Umständen versuchen, Erbrechen herbeizuführen. Überlassen Sie dies aber besser der Tierärztin oder dem Tierarzt.
Begeben Sie sich daher so schnell wie möglich mit Ihrem Tier in eine Tierarzt-Praxis oder Tierklinik. Wenn Sie beobachtet haben, was Ihr Tier aufgenommen hat (etwa bestimmte Tabletten oder Pflanzenteile), bringen Sie den jeweiligen Stoff auf jeden Fall mit! Wenn sich das Gift identifizieren lässt, ist in vielen Fällen eine direktere, gezielte Behandlung möglich.
Weiterführende Informationen
Autor: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: Dezember 2021
Quellen:
Baumgärtner, W. Gruber, A.D.: Spezielle Pathologie für die Tiermedizin. Thieme 2020
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2018
Powell, L. et al.: Small Animal Emergency and critical care. Wiley Blackwell Verlag, 2011
Silverstein, D., Hopper K.: Small Animal Critical Care Medicine. Saunders Elsevier Verlag, 2009