Wie äußert sich eine Krallenverletzung?
Krallenverletzungen kommen bei Tieren wie Hunden und Katzen häufiger vor. Die Krallen können splittern, abreißen und sich entzünden. Sie erkennen, dass eine Kralle Ihres Tieres verletzt ist, unter anderem an folgenden Symptomen:
- Das Tier humpelt.
- Es leckt oder beißt sich in die betroffene Pfote.
- Es tritt mit dem betroffenen Bein (Vorder- oder Hinterlauf) nicht auf, sondern hebt es hoch und schont es.
Beim genauen Betrachten, am besten mit einer Lichtquelle wie einer Taschenlampe, verschaffen Sie sich einen Überblick über die Krallenverletzung: Ist die Kralle eingerissen, verformt, abgesplittert oder abgerissen? Finden Sie an der Pfote frisches oder trockenes Blut? Wenn die Kralle entzündet ist, sehen Sie manchmal auch Eiter und die Pfote ist überwärmt.
Die Krallen von vielen Tieren, zum Beispiel von Hunden, bestehen übrigens aus Horn. Hunde haben an den Vorderpfoten fünf Krallen und an den Hinterpfoten vier Krallen. Einige Hunderassen besitzen zudem Wolfskrallen (Daumenkrallen) an den Innenseiten der Läufe. In den Krallen verlaufen Blutgefäße und Nerven. Eine Krallenverletzung ist demnach häufig unangenehm bis schmerzhaft für das Tier.
Was sind die Ursachen von Krallenverletzungen?
Eine Krallenverletzung ist schnell passiert: Läuft ein Hund zum Beispiel durch den Wald, kann sich seine Pfote im Geäst verfangen und eine Kralle reißt dabei ein. Beim Rennen und Toben kann dies passieren, oder wenn die Pfote versehentlich eingeklemmt wird oder etwas Schweres auf die Pfote fällt. Katzen verletzen manchmal ihre Krallen beim Kampf mit einer anderen Katze oder beim Kratzen am Kratzbaum, wenn die Krallen sich dort verfangen.
Vorsicht ist geboten beim Krallenschneiden: Achten Sie darauf, die Krallen Ihres Tieres nicht zu verletzten! In den Krallen verlaufen Blutgefäße und Nerven – wenn Sie die Krallen zu kurz schneiden, ist dies für das Tier schmerzhaft und die Kralle blutet. Die meisten Tierärztinnen und Tierärzte bieten das Krallenschneiden für Hunde, Katzen und andere Haustiere an. Überlassen Sie die Krallenpflege den Fachleuten oder lassen Sie sich von ihnen genau zeigen, wie es geht.
Was tun bei einer Krallenverletzung (z. B. beim Hund)?
Zu einer Krallenverletzung kann es im Alltag schnell kommen, zum Beispiel auch beim Krallenschneiden. Dann stellt sich vielen Besitzerinnen und Besitzern die Fragen: “Was tun, wenn es beim Krallenschneiden blutet?” oder “Was tun, wenn man die Kralle zu tief abgeschnitten hat?”
Wenn Sie eine Krallenverletzung bei Ihrem Tier bemerken, bewahren Sie zunächst Ruhe! Eine abgerissene Kralle oder blutende Pfote sieht auf den ersten Blick oft schlimmer aus als es ist. Um sich einen Überblick über die Verletzung zu machen, reinigen Sie die Pfote mit kaltem Wasser. Schneiden Sie gegebenenfalls, zur besseren Sicht auf die Wunde, ein paar Haare an der Pfote mit einer abgerundeten Schere ab. Desinfizieren Sie die Wunde mit einem Desinfektionsspray und verbinden Sie die Pfote: Legen Sie eine sterile Wundauflage auf die Wunde und wickeln Sie einen sauberen Verband herum.
Wägen Sie ab: Muss die Krallenverletzung tierärztlich versorgt werden? Wenn die Kralle gespalten ist oder nah am Krallenbett liegt (die Stelle, von der aus die Kralle wächst) oder wenn sich die Blutung nicht stillen lässt, bringen Sie Ihr Tier so schnell wie möglich in eine Tierarzt-Praxis oder Tierklinik. Dies gilt auch, wenn Sie merken, dass Ihr Tier Schmerzen hat. Die Tierärztin oder der Tierarzt wird die Wunde fachgerecht versorgen und dem Tier vermutlich Schmerzmittel und eventuell Antibiotika geben. Hunde und Katzen erhalten häufig einen Halskragen, weil sie dazu neigen, den Verband aufzuknabbern und an der Wunde zu lecken, was dem Heilungsverlauf schadet.
Weiterführende Informationen
Autor: Redaktion vetproduction
Medizinische Qualitätssicherung: Dr. med. Martin Waitz
Datum der letzten Aktualisierung: März 2023
Quellen:
Tierschutzliga: https://tierschutzliga.de/2019/12/vier-pfoten-unterwegs-auf-schnee-und-eis/ (Abruf: März 2023)
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2018