Mein Hund frisst nicht – was tun?

Mein Hund frisst nicht – was tun?

Hund beim Tierarzt
Der Hund frisst nicht und ist abgeschlagen – Grund dafür kann eine Erkrankung oder Verletzung sein. Foto: vetproduction

Ein gesunder Hund frisst normalerweise gerne, und mehr oder weniger regelmäßig. Dennoch ist es nicht unbedingt ein Krankheitsanzeichen, wenn der Hund einmal nicht frisst. Es gibt viele Faktoren, die sich darauf auswirken können, dass ein Hund nicht frisst. Grundsätzlich hat das Fressen bei Hunden vor allem eine Funktion: den Energiebedarf zu decken. Ist dies geschehen, ist es für den Hund nicht notwendig, weiter zu fressen. Bevor Sie sich sorgen, weil Sie denken „Mein Hund frisst nicht“, erkundigen Sie sich deshalb unbedingt, ob andere Personen den Hund füttern. Gerade in Familien kommt es häufiger vor, dass der Hund zwischendurch Leckerlis bekommt.

Das Futter spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, wenn Ihr Hund nicht frisst: Konsistenz, Geschmack und Geruch tragen dazu bei, wie der Hund sein Hundefutter annimmt. Manche Vierbeiner reagieren sehr sensibel, wenn sie ein anderes Futter als gewöhnlich erhalten und lehnen es ab. Andere Hunde fressen in den ersten Tagen besonders viel, wenn sie neues Hundefutter bekommen. Wenn sie sich an die Umstellung gewöhnt haben, nehmen sie dann wieder weniger auf. Um diese Schwankungen in der Futteraufnahme zu vermeiden und gleichzeitig Verdauungsbeschwerden vorzubeugen, ist es ratsam, das Futter für den Hund nicht zu oft zu wechseln.

Warum der Hund nicht frisst

Frisst Ihr Hund nicht, kann dies auch daran liegen, dass er mit dem Futter schlechte Erfahrungen verbindet. Bei Erkrankungen, längeren Aufenthalten in einer Tierklinik oder im Rahmen einer langfristigen Therapie kann es daher sinnvoll sein, dem Hund ein anderes Futter zu geben. Ist der Vierbeiner wieder gesund, können Sie auf das gewohnte Futter zurück wechseln und Ihr Hund verbindet keine unangenehmen Erlebnisse damit.

Auch die Hormone beeinflussen das Fressverhalten von Hunden. Läufige Hündinnen und Rüden in ihrer Umgebung fressen weniger. Scheinträchtige Hündinnen haben ebenfalls häufig weniger Appetit. Junge Hunde verweigern teilweise das Futter, wenn sie zahnen. Mit etwa drei bis sieben Monaten brechen nach und nach die bleibenden Zähne durch. Für das Tier ist dies manchmal unangenehm, sodass es Belastungen wie das Kauen vermeidet.

Außerdem können sich Stress und eine ungewohnte Umgebung – zum Beispiel auf Reisen oder nach einem Umzug – bei Hunden auf das Fressverhalten auswirken. Vermeiden Sie in diesen Situationen einen Futterwechsel.

Der Hund frisst nicht – wann zum Tierarzt?

Manchmal ist eine Erkrankung oder Verletzung der Grund, dass ein Hund nicht frisst. Kranke Hunde mit Fieber oder Schmerzen verweigern häufig das Fressen. Wenn der Hund wieder gesund ist, sollte sich auch die Futteraufnahme wieder normalisieren. Im Gebiss festsitzende Fremdkörper führen mitunter ebenfalls dazu, dass ein Hund nicht frisst. Entfernen Sie den störenden Gegenstand beziehungsweise lassen Sie ihn von einer Tierärztin oder einem Tierarzt beseitigen. Dann wird auch der Appetit Ihres Vierbeiners zurückkehren.

Natürlich ist jede Hundebesitzerin und jeder Hundebesitzer besorgt, wenn der Vierbeiner sein Futter nicht anrührt. Ist dies nur vorübergehend der Fall und treten keine weiteren Beschwerden auf, ist dies aber in den meisten Fällen nicht bedenklich. Sie können dann zum Beispiel versuchen, Ihren Hund mit Hundeleckerlis oder anderem Futter, das er besonders gerne frisst, aus der Reserve zu locken.

Frisst der Hund allerdings länger nicht oder treten weitere Symptome wie Blähungen oder Erbrechen auf, ist es in jedem Fall ratsam, eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen. Auch wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund einen Fremdkörper verschluckt hat oder etwas Giftiges (z.B. eine giftige Pflanze) gefressen hat, sollten Sie mit ihm sofort in die Tierarzt-Praxis gehen.

Weiterführende Informationen

Autor: M. Sc. Nadja Graßmeier, Ernährungswissenschaftlerin
Medizinische Qualitätssicherung: Dr. med. Martin Waitz
Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2021
Quellen:
Baumgärtner, W. Gruber, A.D.: Spezielle Pathologie für die Tiermedizin. Thieme 2020
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2017
Meyer, H., Zentek, J.: Ernährung des Hundes: Grundlagen – Fütterung – Diätetik. Enke Verlag 2010