Hochwertiges Katzenfutter: die Spreu vom Weizen trennen

Hochwertiges Katzenfutter: die Spreu vom Weizen trennen

Die Auswahl an Katzenfutter ist unüberschaubar. Ob Trocken- oder Nassfutter, jede Nische ist von den Herstellern besetzt.
Katze vor Futternapf
Hochwertiges Katzenfutter enthält wichtige Inhaltsstoffe. Foto: vetproduction

Die Auswahl an Katzenfutter ist mittlerweile unüberschaubar. Ob Trocken- oder Nassfutter, jede Nische ist inzwischen von den Herstellern besetzt. Neben vegetarischem Futter kann der Kunde zwischen saftigen Häppchen oder feinen Patés auswählen. Auch Spezialfuttermittel, die laut Etikett auf die speziellen Bedürfnisse von alten oder jungen Katzen abgestimmt sind, werden angeboten.

Wer seiner Katze etwas Gutes tun möchte, sollte sich für ein hochwertiges Futter entscheiden. Doch woran lässt sich solch ein Futter erkennen? Der Preis allein taugt jedenfalls nicht als Indikator. In einer von der Stiftung Warentest veröffentlichten Untersuchung war unter den Testsiegern auch Katzenfutter vom Discounter. Teure Markenartikel hingegen erhielten teilweise mangelhafte Noten.

Inhaltsstoffe von hochwertigem Katzenfutter

Wird ein Katzenfutter als Alleinfutter angepriesen, sollte es auch wirklich alle lebenswichtigen Nährstoffe und Spurenelemente enthalten. Fehlt auch nur ein einziges, kann das verheerende Folgen für die Gesundheit des Tieres haben. In der Futtermittel-Verordnung ist vorgeschrieben, welche Bestandteile das Tierfutter zu enthalten hat. Einige Futtersorten, die von der Stiftung Warentest untersucht wurden, erfüllten diese Mindestanforderung nicht und wurden daher mit mangelhaft bewertet.

  • Kalzium und Phosphor bitte nicht im Übermaß: Phosphor und Kalzium sollten in einem ausgewogenen Verhältnis im Katzenfutter enthalten sein. Diese Mineralstoffe sind wichtig für den Knochenstoffwechsel, zu viel Phosphor schädigt jedoch die Nieren. Ist die Menge an Kalzium im Katzenfutter zu hoch, kann das die Aufnahme von anderen wichtigen Nährstoffen verhindern.
  • Taurin darf nicht fehlen: Taurin ist eine sogenannte Amino-Sulfon-Säure, die Katzen – anders als der Mensch – nicht selbst herstellen können. Verzehrt die Katze keine Mäuse (welche viel Taurin enthalten), so muss dieser Nährstoff im Futter enthalten sein. Ein Mangel an Taurin kann unter anderem zu Erblinden, Fruchtbarkeitsstörungen oder Herzerkrankungen führen.
  • Vitamin A: Vitamin A darf in keinem hochwertigen Katzenfutter fehlen. Doch auch hier ist bei der Dosierung Vorsicht geboten. Eine Überdosierung kann zu Versteifungen der Brust- und Halswirbelsäule führen.
  • Arachidonsäure: Die mehrfach ungesättigte Fettsäure Arachidonsäure ist vor allem für die Fortpflanzung von Bedeutung. Besteht ein Mangel an Arachidonsäure, kann die Fruchtbarkeit der Katze eingeschränkt sein.

Auf die Qualität des Fleischs im Katzenfutter achten

Das im Katzenfutter enthaltene Fleisch darf nicht verdorben sein und keine gefährlichen Keime enthalten. Fleisch ist die wichtigste Proteinquelle für die Katze. Stammt das Futterprotein jedoch hauptsächlich aus Sehnen-, Knorpel- und Knochenmehl, sind die Proteine aufgrund des hohen Kollagengehalts für die Katze nur schwer verdaulich.

Die Kennzeichnung des Katzenfutters ist für den Verbraucher aber oftmals verwirrend. Die Hersteller dürfen eine Tierart auf dem Label hervorheben, sobald mehr als vier Prozent des enthaltenen Fleischs von diesem Tier stammen. Wird vollmundig von einer Zubereitung mit Kaninchen geschwärmt, kann man sich nicht immer darauf verlassen, dass dieses auch in nachweisbarer Menge enthalten ist.

Nass-oder Trockenfutter: die Menge macht’s

Um die Katze artgerecht zu füttern, ist es wichtig, dass die Mengenangaben auf der Futterpackung korrekt sind. Ist die Futtermenge zu hoch, kann dies zu Übergewicht und Diabetes mellitus bei der Katze führen. Besonders bei Trockenfutter besteht die Gefahr von Übergewicht aufgrund der hohen Energiedichte des Futtermittels. Trockenfutter sollte daher mit Feuchtfutter kombiniert und nicht zur freien Verfügung angeboten werden.

Eignet sich vegetarisches Katzenfutter?

Von einer rein vegetarischen Ernährung für Katzen raten die meisten Tierärztinnen und Tierärzte ab. Sie gilt als nicht artgerecht und nicht auf den Stoffwechsel der Tiere zugeschnitten. In einem vermeintlich vegetarischen Futtermittel, das von Stiftung Warentest unter die Lupe genommen wurde, war erstaunlicherweise Huhn enthalten. Aufgrund dieser Verbrauchertäuschung war das Produkt zumindest in der Kategorie „ernährungsphysiologische Qualität“ befriedigend.

Individuelle Verdaulichkeit beim Katzenfutter prüfen

Trotz optimaler Nährstoff-Zusammensetzung kann die Verdaulichkeit des Katzenfutters für das einzelne Tier unterschiedlich sein. Hier hilft nur ausprobieren und anhand des Katzenkots zu entscheiden, ob die Katze das Futter gut verdauen kann. Denn was bringt ein hoher Proteinanteil, wenn das meiste davon unverdaut im Katzenklo landet? Kann die Katze das Futter gut verdauen, so ist der Kot geformt und von geringem Volumen.

Fazit: Hochwertiges Katzenfutter muss nicht teuer sein, sollte aber sorgfältig ausgewählt werden. Die Belohnung dafür ist eine gesunde Katze mit glänzendem Fell und aufmerksamem Blick!

Weiterführende Informationen

Autor: Dr. med. Linda Mandel
Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2021
Quellen:
Stiftung Warentest: Katzenfutter: Sechsmal sehr gut, sechsmal mangelhaft (Abruf: Oktober 2021)
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019
Dillitzer, Natalie: Bedeutung der Verdaulichkeit, Tierärztliche Ernährungsberatung, 2. Auflage 2012
Dillitzer, Natalie: Verwendete Rohstoffe in Hunde- und Katzenfutter, Tierärztliche Ernährungsberatung, 2. Auflage 2012
Watson, Tim: Adipositas bei der Katze – Neue Erkenntnisse zur Bedeutung von Ernährung und Fütterungsregime. kleintier.konkret, 2012; 5: 9