Proteine, Kohlenhydrate und Fette im Hundefutter

Proteine, Kohlenhydrate und Fette im Hundefutter

Hundefutter
In jedem Hundefutter verbergen sich Proteine, Kohlenhydrate und Fette. Foto: Pixabay.com

Futter Ratgeber – Hunde

Hundefuttervergleich

Proteine (Eiweiße), Kohlenhydrate und Fette sind die wichtigsten Nährstoffe – sogenannte Makronährstoffe – und in unterschiedlichen Anteilen im Hundefutter enthalten. Sie spielen, wie bei allen Lebewesen, auch beim Hund eine wichtige Rolle in der Ernährung und dienen als Energielieferanten und Bausteine für viele lebensnotwendige Vorgänge im Körper.

Hunde benötigen Energie für Bewegung, Wachstum, Atmung, Aufbau von Zellen und Muskulatur, Verdauung und viele weitere Körperfunktionen. Die herfür benötigte Energie und Bausteine liefern die einzelnen Bestandteile des Futters. Lesen Sie hier, welche Nährstoffe eine besondere Rolle spielen.

Proteine im Hundefutter

Proteine (Eiweiße) kommen in allen Körperzellen vor. Sie sind an allen zentralen Aufgaben im Körper, wie Bildung von Hormonen und Enzymen oder Gewebeneubildung, beteiligt. Lebensnotwendig sind für Hunde vor allem die Aminosäuren, die kleinsten Bausteine aus denen Proteine aufgebaut sind.

Die mit der Nahrung aufgenommenen Proteine werden im Körper in die Aminosäuren zerlegt. Hierbei unterscheidet man zwischen „essentiellen Aminosäuren“ und „nicht-essentiellen Aminosäuren“. Essentielle Aminosäuren kann Ihr Hund nicht selbst produzieren: Er muss sie mit dem Hundefutter aufnehmen.

Nicht-essentielle Aminosäuren dagegen kann der Hund selbst bilden. Die mit der Nahrung aufgenommenen Aminosäuren speichert der Körper nicht, sondern verwendet sie für Synthesevorgänge in der Muskulatur, Organen, Haut und Haaren. Oder sie werden zu Glykogen oder Fett umgebaut und in dieser Form als Energie gespeichert.

Als Proteinquellen im Hundefutter dienen sowohl tierische als auch pflanzliche Quellen. Tierische Proteinquellen sind Fleisch (meist Rind, Lamm, Kaninchen, Schwein, Pferd), Geflügel (häufig Enten, Gänse, Hühner) und tierische Nebenerzeugnisse (wie Innereien oder Fleisch-, Knochen- und Geflügelmehl). Pflanzliche Proteinquellen im Hundefutter sind Mais- oder Weizenkleber (Gluten), Sojaprodukte und getrocknete Bierhefe.

Das Futterprotein für Hunde wird hauptsächlich nach seiner Aminosäuren-Zusammensetzung und der Verdaulichkeit bewertet. Hochwertiges Protein für Hunde ist leicht verdaulich (wie Fleisch, Ei und Milch) und enthält viele essentielle Aminosäuren wie Arginin, Histidin, Lysin oder Tryptophan.

Kohlenhydrate im Hundefutter

Kohlenhydrate sind energiereiche Verbindungen, aufgebaut aus Zuckermolekülen. Neben Einfach- und Zweifachzucker gibt es Mehrfachzucker wie die Stärke, die für die Hundeernährung besonders wichtig sind. Stärke wird zum Beispiel in den Einfachzucker Glukose umgewandelt und dient in dieser Form unter anderem dem Nervensystem oder Herzmuskel als Energiequelle.

Beim Hundefutter unterscheidet man zwischen verdaulichen und unverdaulichen Kohlenhydraten. Als Hauptquelle der verdaulichen Kohlenhydrate sind verschiedene Zubereitungen von Weizen, Reis, Mais und Hafer, selten auch Gerste, Kartoffeln, Melasse, Erbsen und Möhren.

Aufgrund ihrer Größe und chemischen Struktur kann der Körper manche Kohlenhydrate Körper nicht abbauen. Diese unverdaulichen Kohlenhydrate bezeichnet man auch als Faserstoffe. Dies sind Ballaststoffe, die die natürliche Bewegung des Darms anregen und so die Funktionen des Magen-Darm-Trakts Ihres Hundes anregen.

Lösliche und unlösliche Faserstoffe spielen bei der Ernährung von Hunden eine wichtige Rolle, da sie zur Vorbeugung und Behandlung von Erkrankungen wie Fettleibigkeit, Durchfall, Leber- und Nierenerkrankungen und Verstopfung dienen.

Fette im Hundefutter

Fette (Lipide) sind Energielieferanten im Hundefutter. Sie enthalten essentielle Fettsäuren. Außerdem wirken sie als Geschmacksträger und sorgen so für die Akzeptanz des Futters. Fettsäuren sind in gesättigte und (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren eingeteilt. Gesättigte Fettsäuren dienen als Energieträger, ungesättigte besitzen weitere wichtige Aufgaben im Stoffwechsel.

Fettquellen können tierischen und pflanzlichen Ursprungs sein. Tierische Fette im Hundefutter stammen aus dem Gewebe von Säugetieren, Geflügel und Fischen. Hierzu zählen unter anderem Rindertalg, Schweineschmalz, Geflügelfett und Fischöl. Pflanzliche Fette stammen aus Pflanzenöl. Häufig verwendete Pflanzenöle sind Mais-, Sonnenblumen-, Distel- und Sojaöl.

Weiterführende Informationen

Autor: Simon Korn (M. Sc. Biologie)
Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2021
Quellen:
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2017
Meyer, H. et. al.: Ernährung des Hundes. Grundlagen – Fütterung – Diätetik. Enke, Stuttgart 2016
Dillitzer, Natalie: Tierärztliche Ernährungsberatung. Urban & Fischer Verlag, München 2012
Laukner, A: Hunde füttern. Einfach – lecker – gesund. Eugen Ulmer, Stuttgart 2010