Futtervergleich: Das richtige Futter für meinen Hund

Futtervergleich: Das richtige Futter für meinen Hund

Die Frage, welches Futter das richtige für den eigenen Hund ist, beschäftigt jeden Hundehalter.
Hundefuttervergleich

Futter Ratgeber – Hunde

Die Frage, welches Futter das richtige für den eigenen Hund ist, beschäftigt frisch „auf den Hund gekommene“ gleichermaßen wie viele langjährige Hundehalter. Schließlich soll das Futter den Vierbeiner möglichst lange Zeit fit und gesund halten, gut verträglich sein und gerne angenommen werden. Für so manche Hundehalterin und manchen Hundehalter spielen auch der Preis und die Handhabung der Hundenahrung eine Rolle. Welches Futter erfüllt die genannten Ansprüche also am besten?

Auch in Sachen Ernährung gilt: Jeder Hund ist anders. Je nach Lebensphase, Gesundheitszustand, Gewicht, Aktivität und Fressverhalten muss die Frage, welches Futter für das richtige ist, für jedes Tier individuell entschieden werden. Auch wandeln sich die Ansprüche oft im Laufe eines Hundelebens. Der direkte Futtervergleich bleibt also jeder Besitzerin und jedem Besitzer selbst überlassen. Hier finden Sie die wichtigsten Kriterien im Sinne der Hundegesundheit als Anhaltspunkte für die optimale Futterentscheidung.

Hund
Welches ist das richtige Futter für meinen Hund? Foto: Pixabay.com

Futter für große und kleine Hunde

Das deutlichste Merkmal, an dem sich unsere modernen Haushunde unterscheiden, ist ihre Größe. Das Spektrum reicht von winzigen Chihuahuas und anderen „Teacup-Hunden“ bis hin zu stattlichen Irish Wolfhounds und gigantischen Deutschen Doggen.

Es erscheint offensichtlich, dass ein kniehoher Hund weniger Energie aufnehmen muss als ein Tier mit über 70 cm Widerristhöhe. Das stimmt grundsätzlich auch, doch eine proportionale Rechnung würde dem nicht gerecht werden: Je größer ein Hund ist, umso weniger Energie braucht er pro Kilogramm Körpergewicht. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Hautoberfläche (= Wärmeverlust) und auch die meisten inneren Organe im Verhältnis größer sind als bei großen Hunden.

Konkret bedeutet das, ein durchschnittlich großer und mittelmäßig aktiver Hund der folgenden Rassen hat pro Tag einen definierten Energiebedarf:

  • Yorkshire Terrier: ca. 1,2 MJ (~ 287 kcal)
  • Cocker Spaniel: ca. 3,3 MJ (~ 788 kcal)
  • Labrador Retriever: ca. 6,2 MJ (~ 1481 kcal)
  • Neufundländer: ca. 9,5 MJ (~ 2269 kcal)

Zum Vergleich: Ein erwachsener Mensch verbraucht im Durchschnitt zwischen 2.000 und 2.400 kcal am Tag. Und wie beim Menschen kann der Energiebedarf sich auch bei Hunden der gleichen Rasse und Größen-/Gewichtsklasse zum Teil deutlich unterscheiden.

Spezielles Futter für kleine Hunde hat in der Regel eine relativ hohe Energiedichte, sodass der Hund auch mit geringen Portionsgrößen ausreichend Energie aufnimmt. Bei Trockenfutter sind die Brocken zudem meist in kleinere Form gepresst.

Futter für große Hunde enthält dafür zum Teil Zusätze wie Glucosamine und Chondroitinsulfat. Diese sollen Knorpel und Gelenke schützen, die bei großen Hunden stärker belastet werden und schneller Verschleißerscheinungen wie eine Arthrose entwickeln können.

Futter bei Übergewicht, Untergewicht und Aktivität

Hat die tägliche Futterration einen zu geringen Energiegehalt für den Hund, nimmt er ab. Oft fehlt es dann nicht nur an Substanz, die der Organismus verbrennen kann, sondern auch an verschiedenen Nährstoffen – der Hund wird leistungsschwächer, friert schneller und verliert im Zuge der Mangelerscheinungen unter anderem an Knochensubstanz.

Im Gegensatz dazu ist ein wachsendes Problem in den westlichen Ländern die Überfütterung: Ein Hund, der zu viel Energie aufnimmt, wird zu dick und häufig träge. Zudem entwickelt er eine Neigung zu Gelenkproblemen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus.

Viele Futtermittelhersteller sind inzwischen darauf eingestellt und bieten spezielles Diät-Hundefutter an. Es soll übergewichtigen Hunden das Abnehmen erleichtern, aber auch eine Stütze für ihre Besitzerinnen und Besitzer sein – denn bei gleicher Futterration nimmt der Hund weniger Energie auf, sodass die Fettpolster langsam schmelzen können. Zu diesem Zweck hat Diät-Hundefutter oft einen geringeren Fettgehalt (z.B. durch die Verwendung magerer Fleischsorten wie Geflügel) und mehr Ballaststoffe (z.B. Weizenkleie), die den Hund länger satt halten.

Dennoch gilt: Wenn ein Hund abnehmen muss, reicht ein simpler Futterwechsel meistens nicht aus. Wichtig ist es, sämtliche hochkalorische Snacks zu streichen – wenn Sie Ihren Hund zwischendurch belohnen wollen, müssen die Leckerlis von der Gesamtration abgezogen werden. Außerdem braucht der Hund mehr Bewegung, zum Beispiel durch lange Spaziergänge, Jogging, Schwimmen und Hundesport.

Natürlich kommt es auch vor, dass ein Hund zu dünn ist, oft verbunden mit einer Vorgeschichte in schlechter Haltung, als Straßenhund und/oder mit Krankheiten. Auch mäkeliges Fressverhalten, Appetitlosigkeit in „Trauerphasen“ oder ein besonders hoher Aktivitätsgrad bei Arbeits- und Sporthunden können zu Untergewicht führen.

Funktioniert es nicht, das Energiedefizit über größere Portionen auszugleichen, sind spezielle Futter für aktive Hunde eine gute Alternative: Sie sind meist hochverdaulich und enthalten besonders viele Kohlenhydrate und Fette, sodass der Hund ausreichend Energie aufnehmen kann.

Wenn Sie jedoch versuchen, einen sehr abgemagerten Hund aufzupäppeln, sollten Sie dies stets mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt besprechen. Sie können Ihnen Spezialfuttermittel empfehlen, die auch besonders viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten, um bestehende Nährstoffmängel auszugleichen.

Futter für Welpen, Junghunde, erwachsene und alte Hunde

Nahezu jeder Futterhersteller bietet inzwischen spezielle Futter für die unterschiedlichen Lebensphasen des Hundes an: Welpenfutter, Futter für Junghunde (oft „Junior“), erwachsene („Adult“) und schließlich alte Hunde („Senior“). Dahinter steht der Gedanke, dass Hunde in verschiedenen Lebensphasen einen unterschiedlichen Bedarf an Mikro- und Makronährstoffen haben.

In den ersten drei bis vier Wochen seines Lebens ernährt ein Welpe sich ausschließlich von Muttermilch. Diese ist extrem energiereich, fördert sein Wachstum und sein Immunsystem. Nach und nach nehmen die Jungtiere dann auch feste Nahrung zu sich – meistens gewöhnt bereits der Züchter sie an ein spezielles Welpenfutter. Unter den Züchtern gibt es zudem vermehrt Anhänger der B.A.R.F.-Philosophie, welche die Welpen stattdessen an frisches Fleisch heranführen. In den meisten Fällen ist die erste feste Nahrung allerdings ein Trockenfutter, das dann später auch der zukünftigen Besitzer mitbekommt.

Bis zum fünften oder sechsten Lebensmonat ist ein hochwertiges Welpenfutter empfehlenswert. Danach bleiben Ihnen zwei Möglichkeiten: Entweder Sie stellen direkt auf ein Adult-Futter um oder Sie wählen zunächst ein spezielles Junghunde-Futter. Bis zum 12. Lebensmonat Welpenfutter anzubieten, ist vor allem für Hunde großer Rassen eher kontraproduktiv: Durch die hohe Energiedichte sowie Eiweiß- und Kalziumanteile schießt ein Junghund regelrecht in die Höhe, wobei die Gelenke mit dem rasanten Wachstum nicht mithalten können. So können bereits im jungen Alter Gelenkprobleme wie Hüftgelenk-Dysplasie und Ellbogen-Dysplasie entstehen, die dem Hund sein Leben lang Schmerzen bereiten.

Gesünder für den Hund ist ein langsames Wachstum. Solange er nicht stark unterernährt ist, ändert sich auch nichts an seiner Endgröße – diese ist genetisch festgelegt. Wenn Sie sich entscheiden, ein spezielles Junghunde-Futter zu reichen, sollten Sie dies bei einem kleinen Hund etwa mit 10 bis 12, bei einem großen mit 15 bis 18 Monaten auf ein Adult-Futter umstellen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Höhenwachstum des Hundes abgeschlossen.

Beim alten Hund sinkt der Energiebedarf langsam wieder. Seine Muskelmasse nimmt ab, während der Körperfettanteil ansteigt. Spezielles Senior-Futter hat daher meist einen geringeren Brennwert bzw. Fettgehalt als Futter für erwachsene Hunde. Der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen bleibt allerdings weitgehend gleich – achten Sie also darauf, dass Ihr Hund auch im Alter genügend Mikronährstoffe erhält.

Einige alte Hunde neigen auch dazu, wenig zu fressen und an Gewicht zu verlieren. In dem Fall können Sie ruhig zu einem gehaltvolleren Futter greifen. Natürlich können Sie auch ein paar besondere Leckereien zufüttern. Bei manchen Hunden kann es allerdings passieren, dass sie ihre normalen Mahlzeiten dann komplett verweigern.

Futter für kranke Hunde: Diabetes, Arthrose und Nierenkrankheiten

Hunde mit chronischen Erkrankungen profitieren oft davon, wenn man ihre Ernährung auf die jeweiligen Gesundheitsprobleme einstellt. Dies gilt für verschiedene Stoffwechselstörungen, aber auch Knochen- und Gelenkerkrankungen:

  • Einem Hund mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) muss in der Regel täglich Insulin gespritzt werden. Injektionen und Fütterungszeiten sollten Sie nach Möglichkeit genau aufeinander abstimmen. Bei Diabetes mellitus sollte die Hundenahrung keinen zugesetzten Zucker enthalten. Entscheidend ist auch ein hoher Rohfasergehalt, da hierdurch der Blutzuckerspiegel langsamer ansteigt. Hat der Hund außerdem Übergewicht, sollte das Futter nicht zu energiereich sein.
  • Hunde mit Arthrose (Gelenkverschleiß) sollten ebenfalls nicht zu viele Fettpolster haben, da jedes zusätzliche Pfund die Gelenke belastet. Glukosaminoglykane und Omega-3-Fettsäuren sind Zusätze, die sich bei einigen Hunden positiv auf die Gesundheit von Knorpel und Gelenken auswirken können.
  • Leidet ein Hund unter einer Nierenschwäche (Niereninsuffizienz), ist in den meisten Fällen eine sogenannte Nierendiät sinnvoll. Dabei ist der Proteinanteil etwas geringer als bei der Fütterung von gesunden Hunden. Auch der Gehalt an Purinen wird reduziert, da diese Stoffe den Harnsäurespiegel erhöhen können.
  • Hunde mit einer chronischen Herzschwäche (Herzinsuffizienz) profitieren oft von hochverdaulichem Futter, das in mehreren kleinen Mahlzeiten pro Tag gefüttert werden sollte. Besonders, wenn ein herzkranker Hund zu Wassereinlagerungen (Ödemen) neigt, ist eine natriumarme Ernährung sinnvoll.
  • Bei einer Futtermittelallergie ist es wichtig, die jeweils allergieauslösenden Stoffe herauszufinden und zu vermeiden. Entweder Sie stellen das Futter selbst zusammen oder Sie versuchen es mit einem Hundefutter mit kurzer Zutatenliste und wenigen potenziellen Allergenen.

Wenn Ihr Hund unter einer chronischen Krankheit oder einer Allergie leidet, sollten Sie seine Ernährung in jedem Fall mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt absprechen. Bei einem nierenkranken Hund entscheiden zum Beispiel seine Harnstoffwerte darüber, wie viel Eiweiß und Purin in seinem Futter enthalten sein dürfen.

Futtervergleich – Worauf muss ich achten?

Der Bedarf an Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten, aber auch an verschiedenen anderen Nährstoffen, kann je nach Hund also sehr unterschiedlich sein. Achten Sie beim Futtervergleich nicht nur auf das, was in großen Lettern auf der Verpackung steht, sondern lesen Sie auch das Kleingedruckte! Die Liste der Inhaltsstoffe liefert wichtige Anhaltspunkte, ob das Futter für Ihren Hund geeignet ist – auch wenn sie nicht unbedingt geeignet ist, um die Qualität der einzelnen Rohstoffe zu beurteilen.

Hinzu kommen natürlich Ihre eigenen Kriterien, etwa der Preis und der Bezugsweg der Hundenahrung. Manche Futtersorten bekommt man beispielsweise nur über das Internet oder in der Tierarzt-Praxis. Oberste Priorität sollte immer die Gesundheit Ihres Hundes haben. Überlegen Sie aber auch, was für Sie langfristig realistisch ist, damit Sie nicht zu häufig das Futter wechseln müssen. Wenn Sie ein Futter gefunden haben, das Ihrem Hund gut bekommt, dann bleiben Sie ruhig dabei.

Abwechslung ist für Menschengaumen wichtig, für den Organismus des Hundes oft aber eher belastend, was sich dann ich Durchfall, Blähungen und anderen Problemen äußern kann. Mit der richtigen Ernährung allerdings schaffen Sie die besten Voraussetzungen für ein langes, gesundes und energiegeladenes Hundeleben.

Weiterführende Informationen

Autor: Christina Trappe, B.A.
Datum der letzten Aktualisierung: November 2021
Quellen:
Deutscher Tierschutzbund: https://www.tierschutzbund.de/ (Abruf: November 2021)

Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2017
Meyer, H., Zentek, J.: Ernährung des Hundes. Grundlagen, Fütterung, Diätetik. Enke, Stuttgart 2016
Dillitzer, Natalie: Tierärztliche Ernährungsberatung. Urban & Fischer Verlag, München 2012

Behling, G.: Frisches Futter für ein langes Hundeleben. Kynos Verlag, Nerdlen 2010