Frischfleisch für Hunde

Frischfleisch für Hunde

Hundefuttervergleich

Futter Ratgeber – Hunde

Die direkten Vorfahren unserer Haushunde sind Wölfe – typische Beutetierfresser. Dabei sind sie nicht wählerisch: Verschiedenste Tiere wie Rothirsch, Wildschwein oder Hausschaf, aber auch Fische und kleine Reptilien werden verzehrt. Das Fleisch ist weder gekocht noch gebraten und erst recht nicht getrocknet und in Form gepresst. Was liegt also näher, als sich zu fragen: “Ist Frischfleisch gesund für Hunde?”

Einige Hundehalterinnen und Hundehalter machen daraus eine Philosophie und barfen ihre Vierbeiner – ernähren sie also ausschließlich mit rohem Fleisch und Knochen, ergänzt durch zerkleinerte pflanzliche Bestandteile. Andere füttern zwar nicht dauerhaft roh, reichen aber ab und zu einen Pansen oder eine Hähnchenbrust, um ihrem Hund etwas Gutes zu tun.

Dabei ist es nicht ratsam, aufs Geratewohl Frischfleisch zu füttern. Wer von einer Hundeernährung mit hochwertigem Trocken- oder Nassfutter abweicht, sollte genau darauf achten, dass der Hund weder einen Mangel noch einen Überschuss bestimmter Mikro- und Makronährstoffe entwickelt. So muss zum Beispiel ein günstiges Kalzium-Phosphor-Verhältnis gewährleistet sein.

Welches Frischfleisch ist für den Hund geeignet?

Hunde
Die meisten Hunde lieben frisches Fleisch – doch welches ist geeignet? Foto: vetproduction

Wann und warum dürfen Hunde kein rohes Fleisch essen? Rohes Schweinefleisch ist für Hunde nicht geeignet – es kann Viren enthalten, die die tödlich verlaufende Aujeszky-Krankheit beim Hund auslösen. Die Frage: “Welches Fleisch ist für Hunde am gesündesten?” lässt sich nicht so leicht beantworten und hängt von den individuellen Bedürfnissen des Hundes ab. Grundsätzlich gilt, dass das Fleisch stets frisch sein und auf einen besonders hygienischen Umgang mit Frischfleisch geachtet werden muss, um Hund und Mensch vor Infektionen mit Krankheitserregern zu schützen. Die meisten Fleischsorten vertragen Hunde allerdings auch als Frischfleisch in der Regel gut:

  • Geflügelfleisch ist leicht verdaulich und wird in der Regel gern angenommen. Ente und Gans enthalten meist mehr Fett als Pute und Huhn. Achtung: Bei rohem Geflügel ist eine hygienische Handhabung und ordnungsgemäße Kühlung besonders wichtig, da es häufig mit Salmonellen besiedelt ist, die sich schnell vermehren. Gesunde Hunde mit einem starken Immunsystem erkranken zwar nur selten an einer Salmonellose; für abwehrschwache Menschen und Tiere ist der Kontakt mit rohem Geflügel jedoch nicht empfehlenswert.
  • Kalb- und Rindfleisch eignet sich gut zur Rohfütterung von Hunden. Sowohl Kopf- und Muskelfleisch als auch Innereien und Mägen (wertvolle Vitamine und Enzyme enthalten vor allem Pansen und Blättermagen) können Sie gelegentlich verfüttern.
  • Lamm- und Schaffleisch dürfen Hunde grundsätzlich ebenfalls roh fressen. Einzig der Verdauungstrakt ist für die Rohfütterung nicht geeignet, da sich hier oft Parasiten wie Bandwürmer finden. Auch Ziegenfleisch ist eine gute und magere Nährstoffquelle für Hunde.
  • Wildfleisch (z.B. Reh, Hirsch, Hase) ist in der Regel als Frischfleisch für den Hund geeignet und enthält zum Teil wichtige Nährstoffe. Allerdings mögen viele Hunde den Geschmack nicht. Auf rohes Wildschwein sollten Sie wegen verschiedener Krankheitserreger verzichten.
  • Pferdefleisch ist eine nährstoffreiche und gleichzeitig magere Fleischsorte, die im Rohzustand meist auch Hunde vertragen, die allergisch auf Rind- und Geflügeleiweiß reagieren.

Grundsätzlich gibt es also viele Fleischsorten, die Sie Ihrem Hund als Frischfleisch reichen können. Sie alle eignen sich als Ergänzung der Hundeernährung. Auch splitterfreie rohe Knochen können Sie dem Hund gelegentlich anbieten. Oberstes Gebot ist jedoch immer die Ausgewogenheit. Wenn Sie einen Großteil der Hundenahrung durch Frischfutter ersetzen oder komplett roh füttern möchten, ist es ratsam, sich vorher genau zu informieren und im Zweifelsfall Ihre Tierärztin oder Ihren Tierarzt aufzusuchen.

Frischfleisch von regionalen Bio-Bauern ist industrieller Massenware aus dem Supermarkt grundsätzlich vorzuziehen. Auch wenn es etwas mehr kostet: Nicht nur die Ökobilanz und die Schlachttiere, sondern auch Ihr Hund profitiert davon. Minderwertig gefütterte und antibiotikabelastete Tiere sind auch für den Endverbraucher nicht die gesündeste Wahl – egal ob Mensch oder Hund.

Weiterführende Informationen

Autor: Christina Trappe, B.A.
Datum der letzten Aktualisierung: Januar 2023
Quellen:
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2017
Behling, G.: Frisches Futter für ein langes Hundeleben. Kynos Verlag, Nerdlen 2012
Dillitzer, N.: Tierärztliche Ernährungsberatung. Urban & Fischer Verlag, München 2012
Schäfer, S.; Messika, B.: B.A.R.F. Artgerechte Rohernährung für Hunde. Kynos Verlag, Nerdlen 2010