Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) bei Tieren

Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) bei Tieren

Vor allem die inneren Organe sind bei Ultraschall-Untersuchungen gut erkennbar.
Katze Sonografie
Bei einer Katze wird eine Sonografie-Untersuchung durchgeführt. Foto: vetproduction

Definition:

Was ist eine Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) bei Tieren?

Bei der Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) bei Tieren werden verschiedene Gewebe des Körpers aufgrund ihrer unterschiedlichen Dichte mittels Ultraschall-Wellen dargestellt. So lassen sich alle Arten von Geweben zweidimensional in verschiedenen Grautönen abbilden. Vor allem die inneren Organe sind bei Ultraschall-Untersuchungen bei Tieren gut erkennbar.

Ultraschall hat eine Frequenz von 20 Kilohertz bis 10 Gigahertz und ist für das menschliche Ohr nicht hörbar. Manche Tiere, zum Beispiel Hunde, können Ultraschall aber wahrnehmen. Das Verfahren macht sich den sogenannten piezoelektrischen Effekt zunutze. Er besagt, dass Kristalle unter Druck ihre Dichte verändern und eine elektrische Spannung erzeugen. Umgekehrt tritt eine Bewegung im Kristall auf, wenn er unter elektrische Spannung gestellt wird (umgekehrter piezoelektrischer Effekt). Legt man eine Wechselspannung an, sendet er Ultraschall-Wellen aus.

Bei der Sonografie bei Tieren befindet sich der piezoelektrische Kristall im Ultraschall-Kopf. Dieser kann außerdem die von den Geweben reflektierten Wellen aufnehmen. Echoreiche Gewebe des Tieres wie Knochen werden schwarz dargestellt; echofreie Bereiche wie Flüssigkeiten weiß. Die Weichteile wie Muskeln erscheinen in unterschiedlichen Grautönen.

Durchführung:

Wie wird eine Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) bei Tieren durchgeführt?

Für eine Ultraschall-Untersuchung kann das Tier stehen, sitzen oder liegen. Die genaue Lagerung richtet sich vor allem nach der Position der zu untersuchenden Organe. Für Untersuchungen der Bauchorgane liegt das Tier in der Regel auf der Seite oder auf dem Rücken. Herzuntersuchungen mittels Ultraschall führt die Tierärztin oder der Tierarzt meistens am stehenden oder sitzenden Tier durch.

Für die Bildqualität ist es wichtig, dass der Ultraschall-Kopf möglichst dicht auf dem Körper des Tieres aufliegt. An der zu untersuchenden Stelle wird das Fell geschoren oder rasiert, um Störungen zu vermeiden. Der Tierarzt trägt außerdem ein Kontaktgel auf, um zu verhindern, dass sich zwischen dem Schallkopf und der Haut Luft befindet. Dann fährt er den zu untersuchenden Bereich mit dem Schallkopf ab. Die reflektierten Ultraschall-Wellen werden direkt in ein Bild umgerechnet und auf einem Monitor dargestellt.

Anwendungsgebiete:

Wann wird eine Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) bei Tieren angewandt?

Die Ultraschall-Untersuchung bei Tieren wird durchgeführt, um krankhafte Veränderungen der inneren Organe zu erkennen. Sie wird vor allem eingesetzt, um die Bauchorgane, die Lunge und das Herz zu untersuchen. Mit einer Ultraschall-Untersuchung bei Tieren kann die Tierärztin oder der Tierarzt zum Beispiel Flüssigkeitsansammlungen im Brust- und Bauchraum oder krankhaft vergrößerte Organe erkennen.

Während einer Trächtigkeit ist es möglich, mit einer Ultraschall-Untersuchung die Entwicklung der Föten und die Gesundheit des Muttertieres zu überwachen.

Die Ultraschall-Untersuchung bei Tieren hat gegenüber anderen bildgebenden Verfahren wie der Computertomografie (CT) oder der Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) den Vorteil, dass sie günstiger und mit weniger Aufwand verbunden ist. Außerdem ist das Tier keiner Strahlenbelastung wie bei einer Röntgen-Untersuchung ausgesetzt.

Risiken und Komplikationen:

Welche Risiken birgt eine Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) bei Tieren?

Die Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) ist ein Verfahren, das nicht in den Körper des Tieres eingreift (nicht-invasiv). Dadurch ist die Sonografie risikolos und für das Tier nicht schmerzhaft. Die Ultraschall-Wellen sind ungefährlich. Eine Strahlenbelastung wie bei anderen bildgebenden Verfahren (z.B. Röntgen-Untersuchung, Computertomografie) fällt nicht an.

Weiterführende Informationen

Autor: M. Sc. Nadja Graßmeier, Ernährungswissenschaftlerin
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2021
Quellen:
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch Online. De Gruyter (Abruf: Oktober 2021)
Baumgartner, W. (Hrsg.): Klinische Propädeutik der Haus- und Heimtiere. Enke, Stuttgart 2017
Maddison, J. et al: Vom Symptom zur Diagnose in der Kleintierpraxis. Thieme 2016

Budras, K.-D. et al.: Atlas der Anatomie des Hundes. Schlütersche, Hannover 2007