Computertomografie (CT) bei Tieren

Computertomografie (CT) bei Tieren

Die Computertomografie (CT) ist eine Art Röntgen-Untersuchung, bei der Schichtaufnahmen des Körpers des Tieres erzeugt werden. Das Tier benötigt hierzu eine Vollnarkose.
Computertomografie
Die Computertomografie ist eine Art Röntgen-Untersuchung, bei der Schichtaufnahmen vom Körpers des Tieres erzeugt werden. Foto: vetproduction

Definition:

Was ist eine Computertomografie (CT) bei Tieren?

Die Computertomografie (CT) ist eine Art Röntgen-Untersuchung, bei der Schichtaufnahmen des Körpers des Tieres erzeugt werden. Der Computertomograf ist ein röhrenförmiges Gerät. Während der Untersuchung rotiert die Röhre um den Körper des Tieres herum und tastet ihn mit Röntgenstrahlen ab. Verschiedene Gewebe schwächen die Strahlung dabei unterschiedlich stark ab.

Detektoren nehmen bei der Computertomografie des Tieres die Strahlung wieder auf. Der Computer rechnet diese Messwerte in ein Bild um, das alle Gewebearten darstellt. Die Computertomografie stellt die Organe des Tieres überlagerungsfrei dar. Mehrere Bilder lassen sich am Computer zu dreidimensionalen Darstellungen zusammensetzen.

Durchführung:

Wie wird eine Computertomografie (CT) bei Tieren durchgeführt?

Für eine Computertomografie (CT) muss das Tier in eine Vollnarkose versetzt werden. Für die Untersuchung ist es nämlich notwendig, dass das Tier über einen längeren Zeitraum ruhig liegen bleibt und sich nicht bewegt. Am Tag der Untersuchung darf das Tier nichts mehr fressen, um Komplikationen bei der Betäubung zu vermeiden.

Die Tierärztin bzw. der Tierarzt untersucht vor der Computertomografie, ob der allgemeine Gesundheitszustand des Tieres eine Narkose zulässt. Ist das Tier betäubt, wird es in das Gerät geschoben und die Computertomografie durchgeführt. Je nachdem, welche Körperregion abgebildet werden soll, wird das Tier auf dem Bauch, der Seite oder dem Rücken liegend fixiert gelagert.

In manchen Fällen erhält das Tier ein Kontrastmittel, um die Gewebe auf dem CT-Bild besser unterscheiden zu können.

Anwendungsgebiete:

Wann wird eine Computertomografie (CT) bei Tieren angewandt?

Mit der Computertomografie (CT) können neben Knochen und Gelenken auch die inneren Organe von Tieren dargestellt werden. Dadurch sind auf den CT-Bildern Verletzungen und krankhafte Veränderungen gut zu erkennen. Auch Flüssigkeitsansammlungen wie größere Blutungen kann die Tierärztin bzw. der Tierarzt sehen.

Die Computertomografie ist deshalb gut dazu geeignet, Erkrankungen und Verletzungen beim Tier zu diagnostizieren, eventuell notwendige Operationen zu planen und eine Aussage zu den Heilungschancen zu treffen. Das Verfahren eignet sich zum Beispiel dazu, verschiedene Krebsarten (Tumoren), Bandscheibenvorfälle und Gehirnblutungen beim Tier zu erkennen.

Bei Kleintieren wie Hunden und Katzen kann eine Computertomografie am ganzen Körper durchgeführt werden. Aufgrund der Größe der verfügbaren CT-Geräte sind die Möglichkeiten bei Großtieren, zum Beispiel Pferden, beschränkt. Bei ihnen werden in der Regel nur einzelne Gliedmaßen, wie der Kopf oder der Hals, untersucht.

Risiken und Komplikationen:

Welche Risiken birgt eine Computertomografie (CT) bei Tieren?

Die Computertomografie (CT) ist grundsätzlich eine risikoarme Untersuchung. Ein gewisses Risiko birgt die Vollnarkose des Tieres. Außerdem ist die Strahlenbelastung bei der CT höher als bei einer konventionellen Röntgen-Untersuchung. Die Computertomografie ist im Vergleich zu anderen Verfahren relativ teuer.

Die Vorteile und Nachteile einer Computertomografie beim Tier wägt die Tierärztin bzw. der Tierarzt gründlich ab, da sich viele Erkrankungen auch mit einer Röntgen-Untersuchung oder Ultraschall-Untersuchung diagnostizieren lassen. In manchen Fällen ist eine Computertomografie hingegen die sicherste Methode, um Veränderungen im Körper des Tieres festzustellen, vor allem bei Erkrankungen der inneren Organe.

Die Gabe von Kontrastmitteln im Rahmen der Computertomografie kann ebenfalls zu Nebenwirkungen führen: Falls das Tier unter einer Schilddrüsen-Überfunktion oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) leidet, können jodhaltige Kontrastmittel Probleme verursachen. Daher ist es wichtig, die Tierärztin bzw. den Tierarzt vor einer geplanten Computertomografie über etwaige Krankheiten des Tieres zu informieren.

Weiterführende Informationen

Autorin: M. Sc. Nadja Graßmeier, Ernährungswissenschaftlerin
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: Juni 2022
Quellen:
Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch Online. De Gruyter (Abruf: Juni 2022)
Kohn, B. et al.: Praktikum der Hundeklinik. Enke, Stuttgart 2018
Baumgartner, W. (Hrsg.): Klinische Propädeutik der Haus- und Heimtiere. Enke, Stuttgart 2017