Paramyxovirus-Infektion beim Vogel

Paramyxovirus-Infektion beim Vogel

Eine Paramyxovirus-Infektion beim Vogel geht auf verschiedene Varianten von Paramyxoviren zurück.
Nymphensittiche
Vögel mit einer Paramyxovirus-Infektion wirken oft matt und abgeschlagen. Foto: vetproduction

Definition:

Was ist eine Paramyxovirus-Infektion beim Vogel?

Eine Paramyxovirus-Infektion beim Vogel geht auf verschiedene Varianten von Paramyxoviren zurück, die zu unterschiedlichen Krankheitsverläufen führen.

Eine Erkrankung, die durch eine Paramyxovirus-Infektion beim Vogel verursacht wird, ist die Newcastle-Krankheit (Atypische Geflügelpest). Auslöser ist das Paramyxovirus-1. Die Erkrankung kann bei allen Vögeln auftreten.

Tierärztinnen und Tierärzte müssen die atypische Geflügelpest beziehungsweise bereits den Verdacht darauf an das zuständige Veterinäramt melden.

Ursachen:

Was sind die Ursachen einer Paramyxovirus-Infektion beim Vogel?

Die Ursachen für eine Paramyxovirus-Infektion beim Vogel ist das Paramyxovirus. Es gibt verschiedene Varianten dieses Erregers. Es sind neun Virus-Varianten bekannt, mit denen sich Vögel anstecken können.

Im Fall der Newcastle-Krankheit oder auch Atypischen Geflügelpest ist das Paramyxovirus-1 die Ursache. Die Erkrankung ist hoch ansteckend. Die Vögel atmen das Paramyxovirus-1 meist ein.

Es kann aber auch über die Ohren, den Schnabel oder die Augen in den Körper gelangen und zu einer Paramyxovirus-Infektion beim Vogel führen.

Symptome:

Wie äußert sich eine Paramyxovirus-Infektion beim Vogel?

In der Regel dauert es bei einer Paramyxovirus-Infektion etwa vier bis zehn Tage, bis Symptome beim Vogel auftreten (Inkubationszeit). Die Symptome hängen davon ab, welche Virus-Variante vorliegt. Die stärksten Beschwerden ruft das Paramyxovirus-1 hervor, das zur Newcastle-Krankheit führt.

Zu Beginn der Paramyxovirus-Infektion beim Vogel treten allgemeine Symptome wie Fieber, Schnupfen (Rhinitis), Bindehaut-Entzündungen und wässriger, grünlicher oder gelblicher Durchfall auf. Erkrankte Vögel wirken oft weggetreten, sind schläfrig und matt. Außerdem können Probleme beim Atmen auftreten.

Das Paramyxovirus breitet sich immer weiter im Körper des Vogels aus und befällt neben den Atemwegen auch den Verdauungstrakt, die Nieren und das zentrale Nervensystem. Außerdem ist die Blutgerinnung gestört. Dadurch entstehen kleine, punktförmige, mitunter aber auch großflächige Blutungen in den beteiligten Organen.

Haben sich die Paramyxoviren im Nervensystem angesiedelt, treten Nervenstörungen auf: Der erkrankte Vogel hält zum Beispiel den Kopf schief, zittert, seine Flügel und Beine können gelähmt und die Stimme verändert sein.

Weiterführende Informationen

Autor: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: März 2022
Quellen:
Pschyrembel Online. Walter de Gruyter (Abruf: März 2022)
Gabrisch, K. et al.: Krankheiten der Heimtiere. Schlütersche, 2014

Pees, M.: Leitsymptome bei Papageien und Sittichen. Enke, 2010
Gylstorff, I. et al.: Vogelkrankheiten. UTB, 1998