Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bei der Katze

Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bei der Katze

Definition:

Was ist eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bei der Katze?

Bei einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) arbeitet das Herz der Katze nicht mehr so gut, wie es sollte. Es pumpt nicht mehr ausreichend sauerstoffreiches Blut durch den Körper. 

Bei einer Herzschwäche verschlechtert sich somit auch die Sauerstoff-Versorgung der Organe und Gewebe. Aus diesem Grund ist eine Katze mit Herzschwäche allgemein geschwächt.

Eine Herzinsuffizienz hat unterschiedliche Ursachen: Sie kann angeboren sein oder infolge einer Erkrankung auftreten.

Ursachen:

Was sind die Ursachen für eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bei der Katze?

Eine Herzschwäche bei der Katze kann verschiedene Gründe haben. Dazu zählen unter anderem angeborene Herzfehler, krankhafte Veränderungen am Herzmuskel (Kardiomyopathien) oder allgemeine Alterserscheinungen.

Tierärztinnen und Tierärzte unterscheiden drei Formen von Kardiomyopathien bei der Katze, die zu einer Herzinsuffizienz führen können:

  1. Bei der dilatativen Kardiomyopathie sind die Herzkammern der Katze erweitert und das Herz hat nicht genügend Kraft, den Blutdruck aufrecht zu erhalten.
  2. Die hypertrophe Kardiomyopathie der Katze zeichnet sich dagegen durch eine verdickte Herzkammer-Wand aus.
  3. Bei einer restriktiven Kardiomyopathie der Katze versteifen nach und nach die Wände der Herzkammern, was ebenfalls zu einer Herzschwäche führt.

Bei einigen Katzenrassen, zum Beispiel der Maine-Coon-Katze, kommt eine Kardiomyopathie besonders häufig vor und ist in diesem Fall erblich bedingt.

Eine Herzschwäche tritt entweder akut (plötzlich) oder chronisch (langsam fortschreitend) auf. Das Herz arbeitet bei der Herzinsuffizienz nicht mehr mit voller Kraft, sodass weniger Blut und somit auch weniger Sauerstoff in den Körper gelangen.

Symptome:

Wie äußert sich eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bei der Katze?

Eine Herzschwäche äußert sich durch verschiedene Symptome. Die betroffene Katze ermüdet schnell, schläft viel und ist allgemein schlapp. Hinzu kommt Appetitverlust. In einigen Fällen leidet die Katze unter einer Flüssigkeitsansammlung in der Lunge (Lungenödem) und infolgedessen unter Husten.

Als weitere Folge der Herzschwäche kann ein Blutgerinnsel (Thrombus) bei der Katze auftreten und zu Durchblutungsstörungen in den Hinterläufen führen. Die Katze beginnt zu lahmen.

Eine akute Herzinsuffizienz geht häufig mit Atemnot, Herzgeräuschen und einer plötzlichen Verschlechterung des Allgemeinbefindens der Katze einher. Auch Erbrechen bei der Katze ist möglich. Bei einer akuten Herzschwäche kann es passieren, dass die Katze kollabiert.

Diagnose:

Katze Sonografie
Die Tierärztin untersucht das Herz der Katze beim Verdacht auf eine Herzschwäche mittels Ultraschall. Foto: vetproduction

Wie wird eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bei der Katze diagnostiziert?

Um eine Herzschwäche zu diagnostizieren, hören Tierärztinnen und Tierärzte zunächst das Herz der Katze mit einem Stethoskop ab. Anschließend untersuchen sie die Katze gründlich körperlich.

Weiterhin untersuchen sie das Herz in der Regel mittels Ultraschall-Untersuchung (Herz-Ultraschall, Echokardiografie). Ein Elektrokardiogramm (EKG) misst die Aktivität des Herzens und gibt Aufschluss über die Leistungsfähigkeit der Katze.

Behandlung:

Was tun, wenn die Katze herzkrank ist?

In vielen Fällen lässt sich eine Herzschwäche bei der Katze behandeln. Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Herzkrankheit. Bei einer akuten Herzschwäche verabreicht die Tierärztin oder der Tierarzt zum Beispiel ein Mittel, das die Herzkranzgefäße erweitert (z.B. Nitroglyzerin-Salbe) und ein harntreibendes Medikament (Diuretikum, z.B. Furosemid).

Ist bei einer Herzinsuffizienz der Herzschlag der Katze unregelmäßig, helfen sogenannte Antiarrhythmika. Blutdrucksenkende Mittel (wie ACE-Hemmer) entlasten das Herz der Katze, und Herzglykoside (wie Digitalis) kräftigen den Herzmuskel.

Prognose:

Wie lange leben Katzen mit Herzerkrankungen?

Je nachdem, wodurch die Herzschwäche bei der Katze verursacht wurde und wie stark das Herz bereits geschwächt ist, fällt die Prognose unterschiedlich aus. Daher lässt sich keine pauschale Angabe über die Lebenserwartung herzkranker Katzen machen. Vielfach lässt sich eine Herzschwäche so gut behandeln, dass die Katze eine gute Lebensqualität erreicht.

In der Regel ist eine dauerhafte Behandlung notwendig. Schreitet die Herzschwäche bei der Katze fort, kann sie tödlich enden.

Vorbeugen:

Wie kann man einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) bei der Katze vorbeugen?

Einer Herzschwäche bei der Katze lässt sich im Allgemeinen nicht vorbeugen. Leidet die Katze an einer Erkrankung, die eine Herzschwäche begünstigt (z.B. einer Kardiomyopathie), ist es wichtig, sie tierärztlich behandeln zu lassen.

Wann zum Tierarzt?

Muss eine Katze mit einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) zum Tierarzt?

Eine Herzschwäche bei der Katze sollte in jedem Fall tierärztlich behandelt werden. Verschlechtert sich das Allgemeinbefinden der Katze, schläft die Katze auffallend viel und frisst sie schlecht, ist es ratsam, zeitnah eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufzusuchen. Unbehandelt schreitet die Herzinsuffizienz fort und kann tödlich enden.

Weiterführende Informationen

Autor: Dipl.-Biol. Ulrike Ibold
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: November 2022
Quellen:
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019
Horzinek, M.C. et al: Krankheiten der Katze. Enke, Stuttgart 2014

Rand, J.: Praxishandbuch Katzenkrankheiten. Urban & Fischer, München 2009