Aujeszky-Krankheit beim Hund

Aujeszky-Krankheit beim Hund

Ein Hund fletscht die Zähne. Foto: Pixabay.com
Hunde mit der Aujeszky-Krankheit verhalten sich oft aggressiv. Foto: Pixabay.com

Definition:

Was ist die Aujeszky-Krankheit beim Hund?

Die Aujeszky-Krankheit beim Hund ist eine Virusinfektion, die tödlich verläuft. Tierärztinnen und Tierärzte bezeichnen die Erkrankung unter anderem als Pseudowut.

Hauptsächlich Schweine beherbergen das Aujeszky-Virus. Die Hunde infizieren sich durch das Fressen von rohem Schweinefleisch. Neben Hunden können auch Katzen, andere Fleischfresser sowie Wiederkäuer wie Rinder und Schafe die Aujeszky-Krankheit bekommen.

Die Infektion ist auf der ganzen Welt verbreitet, insbesondere in Ländern mit vermehrter Schweinehaltung. Die Aujeszky-Krankheit muss der zuständigen Behörde angezeigt werden (Anzeigepflicht). Aufgrund der Ansteckungsgefahr darf an Hunde kein rohes Schweinefleisch verfüttert werden – ausreichendes Erhitzen hingegen tötet das Virus zuverlässig ab.

Ursachen:

Was sind die Ursachen für die Aujeszky-Krankheit beim Hund?

Die Ursache der Aujeszky-Krankheit beim Hund ist das Herpes-suis-Virus 1 (SHV-1), das zur Familie der Herpes-Viren zählt. Wie bei allen Herpes-Viren, kann das Aujeszky-Virus zu einer sogenannten latenten Infektion führen, das heißt, das Virus verbleibt zeitlebens im Körper eines infizierten Schweins und kann immer wieder erneut reaktiviert werden. Dies geschieht vor allem unter Stress, etwa durch Tiertransporte oder bei schlechter Haltung.

Wie wird die Aujeszkysche Krankheit übertragen? Hunde infizieren sich mit der Aujeszky-Krankheit in erster Linie, wenn sie infiziertes rohes Schweinefleisch fressen. Seltener führt der Biss eines Schweins zu der Erkrankung. Eine Ansteckung von Hund zu Hund ist dagegen bei der Aujeszky-Krankheit nicht möglich.

Wie häufig ist das Aujeszky-Virus? Strikte Bekämpfungsmaßnahmen haben dazu geführt, dass die Aujeszky Krankheit bei Hausschweinen in Deutschland als getilgt gilt. Seit einigen Jahren treten bei Wildschweinen jedoch immer wieder Krankheitsfälle auf. Um eine Übertragung zu vermeiden, sollte man Hunde grundsätzlich nicht mit rohem Schweinefleisch füttern.

Symptome:

Wie äußert sich Aujeszky beim Hund?

Die Aujeszky-Krankheit beim Hund verläuft in der Regel akut. Anfangs zeigen infizierte Hunde meist ein verändertes Verhalten, wirken unruhig und aggressiv. Es ist aber auch möglich, dass der erkrankte Hund plötzlich auffällig abgeschlagen und schlapp ist.

Im weiteren Verlauf der Aujeszky-Krankheit kommt es zu Erbrechen, Durchfall und starkem Speicheln. Der Puls des Tieres ist extrem schnell, in manchen Fällen tritt auch Fieber auf. Ein besonders charakteristisches Symptom der Aujeszky-Krankheit beim Hund ist ein ausgeprägter Juckreiz, insbesondere an Ohren und Nase.

Im Endstadium der Krankheit treten schließlich neurologische Störungen, wie Lähmungen der Gliedmaßen oder Krämpfe auf. Meist versterben Hunde mit der Aujeszky-Krankheit innerhalb von 48 Stunden, nachdem die ersten Symptome aufgetreten sind.

Weiterführende Informationen

Autor: Pascale Huber, Tierärztin
Datum der letzten Aktualisierung: November 2022
Quellen:
Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheut: Aujeszkysche Krankheit. https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/startseite/anzeigepflichtige_tierseuchen/klauentiere/aujeszkysche_krankheit/aujeszkysche-krankheit-107874.html (Abruf: 11/22)
Baumgärtner, W. Gruber, A.D.: Spezielle Pathologie für die Tiermedizin. Thieme 2020
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2017
Maddison, J. et al: Vom Symptom zur Diagnose in der Kleintierpraxis. Thieme 2016
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