Hepatitis bei Katzen (Leberentzündung)

Hepatitis bei Katzen (Leberentzündung)

Katze Zahn
Das auffälligste Symptom bei einer Hepatitis bei Katzen ist eine Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute. Foto: vetproduction[

Definition:

Was ist eine Hepatitis (Leberentzündung) bei Katzen?

Bei einer Hepatitis ist das Lebergewebe der Katze entzündet (Leberentzündung).

Meistens kommt es bei Katzen allerdings zu einer sogenannten Cholangitis oder Cholangiohepatitis:

  • Bei einer Cholangitis sind die Gallenwege entzündet.
  • Bei einer Cholangiohepatitis betrifft die Entzündung das Gewebe, das die Gallenwege sowie das Lebergewebe umgibt. 

Ursachen:

Was sind die Ursachen einer Hepatitis bei Katzen?

Eine Hepatitis bei Katzen hat verschiedene Ursachen. Neben einem gestörten Fettstoffwechsel können auch Bakterien oder Viren eine Leberentzündung bei Katzen auslösen.

Bei einer Cholangiohepatitis steigen in den meisten Fällen Bakterien aus dem Darm in das Gallengangsystem auf und verursachen so eine Entzündung der Gallenwege und des umgebenden Gewebes sowie häufig auch des Lebergewebes.

Da bei Katzen eine besondere Verbindung zwischen Bauchspeicheldrüse, Gallengang und Zwölffingerdarm besteht, sind sie vermutlich besonders anfällig für eine Cholangitis oder Cholangiohepatitis. Bei einer Hepatitis bei Katzen kann die Leber der Katze ihre Aufgaben im Stoffwechsel nicht mehr ausreichend erfüllen.

Symptome:

Wie äußert sich eine Leberentzündung bei Katzen?

Viele Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer haben ein Gespür dafür, wenn es ihren Schützlingen nicht gut geht. Dabei können verschiedene Symptome auf bestimmte Krankheiten hindeuten. Aus diesem Grund fragen sich viele Besitzerinnen und Besitzer: Welche Symptome verursacht eine Leberentzündung? oder Wie macht sich ein Leberschaden bei Katzen bemerkbar? Wenn die Katze ihr Futter nach anfänglichem Appetit verweigert, relativ schnell an Gewicht verliert und gegebenenfalls zusätzlich an Durchfall und Erbrechen leidet, können dies Hinweise auf eine Hepatitis bei Katzen sein.

Das auffälligste Symptom ist eine Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute. Dieser sogenannte Ikterus, bei dem sich übermäßig viel Bilirubin (Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs) im Körper der Katze anreichert, deutet zwar auf eine Hepatitis bei Katzen hin, kann aber auch andere Ursachen haben und tritt nicht zwangsläufig bei jeder Leberentzündung auf.

Diagnose:

Katze bei der Blutentnahme
Beim Verdacht auf eine Hepatitis bei Katzen wird das Blut auf verschiedene Leberwerte hin untersucht. Foto: vetproduction

Wie wird die Hepatitis bei Katzen diagnostiziert?

Zeigen sich Symptome, die auf eine Hepatitis bei Katzen hindeuten, ist eine Blutuntersuchung sinnvoll. Das Blut der Katze wird dabei unter anderem auf verschiedene Leberwerte hin untersucht.

Zusätzlich röntgt die Tierärztin oder der Tierarzt die Leber der Katze oder untersucht sie mittels Ultraschall, um eventuelle Veränderungen des Lebergewebes erkennen zu können.

Ist die Diagnose der Hepatitis nicht eindeutig, wird zusätzlich eine Gewebeprobe (Biopsie) aus der Leber der Katze entnommen und unter dem Mikroskop untersucht.

Behandlung:

Wie kann die Leberentzündung bei Katzen behandelt werden?

Ähnlich wie beim Menschen, ist es möglich, dass die Hepatitis bei Katzen in eine chronische Form übergeht. In diesen Fällen verabreichen Tierärztinnen und Tierärzte zum Beispiel den entzündungshemmenden Wirkstoff Kortison. Eine chronische Hepatitis bei Katzen ist im Allgemeinen nicht heilbar.

Bei einer akuten Hepatitis bei Katzen richtet sich die Behandlung nach der Ursache. Liegt zum Beispiel eine bakterielle Infektion vor, so ist es möglich, diese mit entsprechenden Antibiotika (z. B. Amoxicillin) zu behandeln und auszuheilen. Zusätzlich ist es ratsam, die Katze entsprechend der tierärztlichen Empfehlungen auf eine eiweißhaltige Diät zu setzen.

Handelt es sich um eine schwere Form der Leberentzündung, ist es unter Umständen notwendig, sie vorübergehend über eine Infusion mit Aminosäuren (Eiweiß-Bestandteilen) oder Glukose (Zucker) zu ernähren.

Viele Katzenbesitzerinnen und Katzenbesitzer fragen sich: Was soll ich meiner Katze bei einer Lebererkrankung füttern? In Tierarztpraxen und im Zoofachhandel sind spezielle Futtermittel für Katzen mit Lebererkrankungen erhältlich. Wichtig ist jedoch, dass Sie vor der Fütterung solcher Produkte Rücksprache mit der behandelnden Tierärztin beziehungsweise dem behandelnden Tierarzt halten. Sollten Sie das Futter für Ihre Katze selbst kochen, kann sie oder er Ihnen bei der Zusammenstellung einer geeigneten Futterration behilflich sein.

Prognose:

Wie ist die Prognose einer Hepatitis bei Katzen?

Die Prognose einer Hepatitis bei Katzen hängt von ihrer Ursache ab. Eine leichte akute Leberentzündung klingt unter einer entsprechenden Behandlung in der Regel ab. Bei einer chronischen Hepatitis bei Katzen hängt die Prognose vom Schweregrad und vom Allgemeinzustand der Katze ab.

Vielfach können Katzen mit einer Hepatitis unter der tierärztlichen Behandlung noch einige Jahre ein gutes Leben führen. Kommt es aber zum Beispiel bei einer Cholangiohepatitis zu einem Verschluss des Gallengangs, ist dies für die Katze unter Umständen lebensbedrohlich.

Vorbeugen:

Wie kann man einer Hepatitis bei Katzen vorbeugen?

Einer Hepatitis bei Katzen lässt sich in der Regel nicht vorbeugen. Durch eine gesunde und artgerechte Fütterung können Sie als Tierhalterin oder Tierhalter aber Übergewicht und einer Leberverfettung als Ursache einer Hepatitis bei Katzen vorbeugen.

Dann ist der Tierarzt-Besuch ratsam

Muss eine Katze mit Hepatitis tierärztlich vorgestellt werden?

Da eine Hepatitis bei Katzen zu Komplikationen führen kann, empfiehlt es sich in jedem Fall, die Katze einer Tierärztin oder einem Tierarzt vorzustellen. Diese untersuchen das Tier eingehend und leiten bei Bedarf die nötige Behandlung ein.

Durchfall, eine Gelbfärbung der Augen, Haut und Schleimhäute (Gelbsucht, Ikterus), Fressunlust, Gewichtsverlust Erbrechen bei Katzen sind mögliche Hinweise auf eine Leberentzündung. Treten diese Symptome bei der Katze auf, ist es sinnvoll, tierärztlichen Rat einzuholen. 

Weiterführende Informationen

Autorinnen: Dipl.-Biol. Ulrike Ibold, Pascale Huber (Tierärztin)
Tierärztliche Qualitätssicherung: Pascale Huber (Tierärztin)
Datum der letzten Aktualisierung: Juni 2023
Quellen:
Baumgärtner, W. Gruber, A.D.: Spezielle Pathologie für die Tiermedizin. Thieme 2020
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019

Rand, J.: Praxishandbuch Katzenkrankheiten. Urban & Fischer, München 2009
Huhn, A.: Katzenkrankheiten. Ulmer, Stuttgart 2006