Ernährung für Welpen – So füttern Sie Ihren jungen Hund richtig

Ernährung für Welpen – So füttern Sie Ihren jungen Hund richtig

Wenn ein Welpe als neues Familienmitglied willkommen geheißen wird, sind Freude und Lebendigkeit vorprogrammiert.
Hundewelpe
Ein junger Welpe – gesund mit glänzendem Fell. Foto: Pixabay.com

Lang ersehnt und endlich da: Wenn ein Welpe als neues Familienmitglied willkommen geheißen wird, sind Freude und Lebendigkeit vorprogrammiert. Jung und tollpatschig wirbeln Welpen schnell den ganzen Haushalt auf. Sie bringen – neben fröhlichem Chaos und kuscheligen Schmuseeinheiten – aber auch Fragen mit sich, denn: Wie werden Sie Ihrem neuen Gefährten gerecht? Für die bestmögliche Gesundheit Ihres jungen Hundes ist die Ernährung ein zentraler Bestandteil, sein Wohlbefinden liegt in Ihren fütternden Händen.

Aufregung im neuen Heim – Ruhe und Maß beim Futter

Für den Welpen bedeutet der Umzug „weg vom Wurf und hinein in unbekannte Gefilde“ eine enorme Anstrengung. Eine Ernährungsumstellung sollte nun gerade nicht erfolgen. Es ist vielmehr ratsam, die vom Züchter oder Vorbesitzer verwendete Fütterungsweise zumindest in der ersten Woche fortzuführen. Im neuen Umfeld ist das Keimmilieu ein anderes, damit steigt die Infektionsgefahr für den Welpen.

Lassen Sie Ihrem Welpen jetzt Zeit zur Umgewöhnung, dies beugt gleichzeitig Verdauungsproblemen bei anschließender Nahrungsumstellung vor. Welpen koten etwa drei bis sechs Mal pro Tag, ein gesunder Stuhl ist beige und fest. Ändern sich Farbe (hin zu gelblich grün oder dunkelgrau), Form (wässrig) und Häufigkeit des Stuhlgangs, setzen Sie zunächst ein bis zwei Mahlzeiten aus, um den Darm wieder zu beruhigen. Geben Sie dem Welpen aber weiterhin ausreichend Wasser zu trinken!

Blähungen, Erbrechen und Durchfälle sind in den ersten Tagen der Ortsumstellung bei Welpen häufig. Halten diese Beschwerden allerdings für einige Tage an, ist ein Tierarzt-Besuch ratsam. Vor allem Durchfälle können aufgrund des hohen Wasserverlusts für Welpen schnell lebensbedrohlich werden – der Tierarzt kann dem Hund dann Flüssigkeit über eine Infusion verabreichen.

Falsche Ernährung kann den Welpen krank machen

Wie viel Energie – also Kalorien – ein Welpe benötigt, hängt stark von der Hunderasse und der Aktivität des Welpen im Alltag ab. Das Ziel jeder Fütterungsform ist es, dass sich der Welpe bestmöglich entwickelt. Abhängig von der jeweiligen Rasse, nimmt jeder Hund unterschiedlich schnell zu. Als Faustregel gilt, dass der junge Hund innerhalb der ersten fünf Monate etwa 50 Prozent seines Endgewichts erreichen sollte.

Eine falsche Ernährung von Welpen kann gesundheitliche Folgen haben. So sind zum Beispiel Verformungen der Knochen (Skelettdeformitäten) bei Hunden häufig auf eine fehlerhafte Ernährung zurückzuführen, zum Beispiel weil der Hund als Welpe zu viel Futter bekommen hat. Alle Welpen haben zu Beginn ihres Wachstums einen hohen Bedarf an Eiweiß (Proteinen), sowie ein ausgewogenes Verhältnis an den Mineralstoffen Kalzium und Phosphor, damit sich ihre Knochen optimal entwickeln.

Optimal für Welpen: kleine Portionen ausgewogener Mischkost

Eine ausgewogene Mischkost wird diesen Ernährungs-Anforderungen am besten gerecht. Hierbei können Sie sowohl auf kommerzielle Mischfutter für Welpen zurückgreifen, als auch eigene Rationen herstellen. Fleisch und Schlachtabfälle, Ei-und Rohmilch-Produkte sowie Sojaeiweiß lassen sich hierfür beispielsweise gut mit gekochtem Reis und Nudeln kombinieren. Es ist zudem sinnvoll, das Welpenfutter mit Vitamin-Mineralfutter anzureichern.

Bei der richtigen Ernährung von Welpen ist das Wie ebenso wichtig wie das Was: Damit der Welpe die Nährstoffe optimal verarbeiten kann und keine Blähungen und Durchfall bekommt, sind kleine Portionen, drei bis vier Mal über den Tag verteilt, empfehlenswert. Verträgt der Welpe dies gut, können Sie die Futtermenge langsam steigern und ab dem Alter von einem halben Jahr den Hund zwei bis drei Mal und später ein bis zwei Mal täglich füttern.

Der Welpe dankt mit glänzendem Fell und Tatendrang

Beobachten Sie Ihren Welpen aufmerksam, er wird Ihnen durch sein Äußeres wie auch durch sein Verhalten zeigen, ob es ihm gut geht! Glänzendes, schuppenfreies Fell und eine stets feuchte Nase sind, genauso wie unverklebte, wache Augen, gute Zeichen. Neugierig und verspielt erkunden Welpen ihre Umgebung, toben gerne und sind anschließend müde. Wachsam sollten Sie erst werden, wenn Ihr Welpe dauerhaft erschöpft ist und im Zweifel einen Tierarzt-Besuch nicht scheuen! Immer frei nach dem Motto: „Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig“ – denn ein gesunder Hund im Haus beglückt und belebt!

Weiterführende Informationen:

Autor: Dr. med. Jana Prokop
Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2021
Quellen:
Deutscher Tierschutzbund: https://www.tierschutzbund.de/ (Abruf: Oktober 2021)

Meyer, H., Zentek, J.: Ernährung des Hundes: Grundlagen – Fütterung – Diätetik. Enke, Stuttgart 2016
Dilitzer, N. Tierärztliche Ernährungsberatung – Diätetik und Fütterung von Hunden, Katzen, Reptilien, Meerschweinchen und Kaninchen. Elsevier, München 2012