Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Hauptgiftstoff der Herbstzeitlosen ist das Colchizin. Es ruft schwere Schleimhautreizungen hervor und verhindert die Zellteilung.
Pferd auf der Wiese
Alle Pflanzenteile der Herbstzeitlosen sind für Pferde und andere Tiere hochgiftig. Foto: vetproduction

Was ist die Herbstzeitlose?

Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) gehört zu den Lilien-Gewächsen (Liliaceae). Als Zier- und Wildpflanze wächst sie in Gärten und auf feuchten Wiesen.

Wie sieht die Herbstzeitlose aus?

Die Herbstzeitlose wird bis zu 40 Zentimeter hoch und trägt breite, längliche Blätter. Im Herbst bilden sich rosa oder weiße Blüten aus. Die braunen Samen liegen in ovalen Kapseln.

Warum ist die Herbstzeitlose für Tiere giftig?

Alle Pflanzenteile der Herbstzeitlosen sind für Tiere hoch giftig. Hauptgiftstoff ist das Colchizin, das schwere Schleimhautreizungen hervorrufen und die Zellteilung verhindern kann.

Außerdem passiert Colchizin die sogenannte Blut-Hirn-Schranke und gelangt so ins Gehirn, wo es die Nervenzellen schädigt. Es wirkt zunächst erregend, später lähmend.

Symptome einer Vergiftung mit der Herbstzeitlosen

Als Anzeichen einer Herbstzeitlosen-Vergiftung treten nach etwa zwei bis sechs Stunden Erbrechen und Durchfall auf. Außerdem kann es zu Lähmungen und Herz-Kreislauf-Problemen (bei einer schweren Vergiftung sogar zum Herz-Kreislauf-Versagen) kommen.

Hat Ihr Tier an einer Herbstzeitlosen geknabbert, sollten Sie umgehend eine Tierarzt-Praxis oder Tierklinik aufsuchen!

Weiterführende Informationen

Autor: M. Sc. Nadja Graßmeier, Ernährungswissenschaftlerin
Tierärztliche Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Michael Koch
Datum der letzten Aktualisierung: April 2022
Quellen:
Institut für Veterinärpharmakologie und -toxikologie Universität Zürich: www.vetpharm.uzh.ch (Abruf: April 2022)
Universitätsklinikum Bonn, Informationszentrale gegen Vergiftungen: www.gizbonn.de (Abruf: April 2022)
Löscher, W. et al.: Lehrbuch der Pharmakologie und Toxikologie für die Veterinärmedizin, Enke 2016