Die 10 häufigsten Katzenkrankheiten

Die 10 häufigsten Katzenkrankheiten

Katzenschnupfen, Katzenleukämie, Katzendiabetes - welche Katzenkrankheiten kommen am häufigsten vor?
Katze
Welche Krankheiten kommen bei Katzen häufig vor? Foto: Pixabay.com

Definition:

Manche Katzenkrankheiten werden durch Viren hervorgerufen, andere durch Bakterien oder Parasiten, und wieder andere sind erblich bedingt. Die Frage: “Was ist die schlimmste Krankheit bei Katzen?” lässt sich nicht pauschal beantworten. Eine Reihe von Krankheiten können schwerwiegend oder sogar lebensbedrohlich verlaufen. Zu diesen schwerwiegend verlaufenen Krankheiten zählen unter anderem die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) oder die Katzenleukämie.

Wie verhält sich eine Katze, wenn sie krank ist?

Je nachdem, an welcher Krankheit eine Katze erkrankt ist, variieren ihre Symptome. Zumeist zeigen Katzen aber unabhängig von ihrer Erkrankung Anzeichen wie beispielsweise reduzierte Aktivität und geringeren Appetit, wenn es ihnen nicht gut geht.

Häufig fragen sich Katzenbesitzerinnen und Katzenbesitzer zudem: “Welche Katzenkrankheiten sind nicht heilbar?” oder “Was ist die häufigste Todesursache von Katzen?“. Zu den nicht heilbaren Krankheiten zählen die Feline Immunschwäche Virusinfektion (FIV, Katzen-Aids) und die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP). Andere Krankheiten wie der Katzenschnupfen können außerdem zu dauerhaften Folgeschäden führen. Bei alten Tieren zählt unter anderem Nierenfunktionsstörungen zu den häufigsten Todesursachen. 

Welche Infekte können Katzen haben? Welche Krankheiten am häufigsten bei Katzen auftreten, haben wir hier für Sie zusammengefasst. 

Katzenschnupfen

Der Katzenschnupfen ist eine Infektionskrankheit, die zu Entzündungen der Atemwege und der Augen bei Katzen führt. Auch können die Haut und in schweren Fällen auch die Lunge betroffen sein.

Die Krankheit wird durch eine Vielzahl von Erregern wie Viren, Bakterien und Parasiten hervorgerufen. Unter anderem führen Herpes- und Calici-Viren, aber auch Bakterien wie die Bordetellen (Bordetella bronchiseptica) oder Chlamydien (Chlamydophila felis) zu der Katzenkrankheit.

Besonders junge Katzen oder Katzen mit geschwächtem Immunsystem sind anfällig für Katzenschnupfen. Zu den Folgeschäden gehören ein Knochenschwund an der Nasenmuschel, Augenschäden bis zur Erblindung und chronischer Schnupfen.

Katzenseuche

Wie der Name bereits erahnen lässt, handelt es sich bei der Katzenseuche um eine ansteckende Krankheit. Sie wird durch das Parvovirus ausgelöst und häufig bereits während der Trächtigkeit von nicht geimpften Mutterkatzen auf ihre Katzenwelpen übertragen. Neben jungen Katzen kann die Katzenseuche auch für ältere Katzen gefährlich werden.

Infizierte Katzen leiden an Erbrechen, Durchfall und Fieber und fressen oft nicht. Besonders bei jungen Katzen sollte die Katzenseuche schnellstmöglich behandelt werden, da sie der Krankheit innerhalb eines Tages erliegen können.

Katzenleukämie

Der Auslöser für eine Katzenleukämie ist in häufigen Fällen das Feline Leukämie-Virus (FeLV). Das Virus wird durch den Kontakt mit anderen Katzen übertragen. Eine Impfung gegen FeLV schützt die Katze. Es gibt aber weitere Ursachen für eine Leukämie der Katze, die aber bislang nicht ausreichend untersucht sind.

Die Katzenleukämie ist meist eine langwierige Erkrankung, die akut oder chronisch verläuft. Bei einem akuten Verlauf treten plötzlich starke Symptome auf. Mögliche Symptome sind Gewichtsverlust, Fieber, Fressunlust und Erbrechen sowie Durchfall. Bei der chronischen Katzenleukämie zeigen sich anfangs nur wenige oder gar keine Symptome.

Zu der Katzenleukämie gehört außerdem eine Reihe von Tumoren, die von veränderten Zellen im Knochenmark gebildet werden.

Feline Infektiöse Peritonitis (FIP)

Die Feline Infektiöse Peritonitis, kurz FIP, ist eine Viruserkrankung, die weltweit vorkommt. Sie wird durch sogenannte Feline Corona-Viren ausgelöst und verläuft in der Regel tödlich.

FIP tritt besonders häufig auf, wenn mehrere Katzen zusammen gehalten werden. Bereits während der Trächtigkeit ist es möglich, dass die Muttertiere die FIP-Viren auf ihre Katzenwelpen übertragen.

Die Feline Infektiöse Peritonitis nimmt häufig über mehrere Wochen ihren Lauf und äußert sich oft durch hohes Fieber, Abgeschlagenheit sowie Fressunlust und blasse Schleimhäute. Typisch sind auch Entzündungen von Brust- und Bauchfell.

Nierenschwäche

Bei einer Nierenschwäche lässt die Funktion der Nieren nach. Die Nieren sind für viele lebenswichtige Prozesse zuständig. Unter anderem filtern sie das Blut, bilden Harn und regulieren Wasserhaushalt, Blutdruck und Stoffwechsel. Eine Nierenschwäche wirkt sich daher auf den ganzen Organismus der Katze aus.

Eine Nierenschwäche wird durch viele verschiedene Ursachen ausgelöst. Neben der nachlassenden Funktion im Alter können die Nieren auch als Folge einer Vergiftung oder einer Infektion geschwächt sein. Auch kann stark eiweißreiche Kost über einen längeren Zeitraum die Nieren belasten und zu einer Nierenschwäche führen.

Da sich häufig erst bei fortgeschrittener Schädigung der Nieren deutliche Symptome zeigen, bleibt eine Nierenschwäche oft unentdeckt. Typisch sind Symptome wie Fressunlust bei gleichzeitig starken Durst und Erbrechen. Zusätzlich kann die Katze lethargisch wirken, abmagern, deutlich öfter urinieren und bei starkem Verlust der Nierenfunktion nach Harnstoff aus dem Maul riechen.

Katzendiabetes

Diabetes bei der Katze ist ein Sammelbegriff für eine Reihe von Stoffwechselstörungen, die auch bei Menschen und Hunden vorkommt. Die auch als Zuckerkrankheit bezeichnete Erkrankung entsteht, wenn zu wenig Zucker aus dem Blut in das Körpergewebe aufgenommen wird.

Die Aufnahme des Zuckers wird über das körpereigene Hormon Insulin gesteuert, das bei Diabetes mellitus entweder zu wenig oder gar nicht gebildet oder von den Zellen nicht mehr aufgenommen wird. Durch die Überzuckerung des Bluts kommt der Stoffwechsel der Katze aus dem Gleichgewicht und es sind unter anderem Nervenschäden möglich.

Diabetes bei Katzen kann erblich bedingt, aber auch durch die Ernährung und allgemeine Lebensweise beeinflusst sein. Besonders übergewichtige Katzen haben ein erhöhtes Diabetes-Risiko. Wenn Katzen übermäßig viel trinken und häufig urinieren, ist dies ein möglicher Hinweis auf Diabetes. Auch kann in diesem Zusammenhang ein glanzloses und struppiges Fell auf die Zuckerkrankheit hinweisen.

Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose)

Bei einer Überfunktion der Schilddrüse produziert diese übermäßig viele Hormone. Hervorgerufen wird die Überfunktion meist durch einen Knoten in der Schilddrüse. Wird die Schilddrüsen-Überfunktion bei der Katze nicht behandelt, kann es zu schweren Organschäden an Niere, Herz oder Leber kommen.

Typische Symptome sind Gewichtsverlust bei gesteigertem Appetit, aber auch Fressunlust. Die Tiere urinieren häufiger und haben gesteigerten Durst. Häufig verhalten sich Katzen mit einer Schilddrüsen-Überfunktion auch munter, unruhig oder aggressiv.

Parasiten

Ähnlich wie bei Wurmerkrankungen, kann die Katze auch von anderen Parasiten befallen sein. Während Würmer zu den sogenannten Endoparasiten gehören, die das Innere der Katze befallen, gibt es Ektoparasiten, die das Äußere der Katze befallen. Dazu gehören unter anderem Zecken, Flöhe und Ohrmilben.

Zecken beißen sich in der Haut der Katze fest, um Blut zu saugen. Dabei können sie wiederum Krankheiten wie Anaplasmose, Babesiose und Ehrlichiose übertragen. Flöhe nisten sich hingegen im Fell der Tiere ein und saugen ebenfalls Blut. Dadurch kommt es vor, dass die Katze sich übermäßig viel kratzt. 

Ohrmilben besiedeln die Ohrmuschel der Katze und ernähren sich dort von Hautzellen und Absonderungen der Ohren. Häufig kratzen sich betroffene Tiere an ihren Ohren oder entwickeln Ohrentzündungen.

Toxoplasmose

Die Toxoplasmose bei der Katze ist eine Infektion, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii bei der Katze hervorgerufen wird. Allgemein gesunde Katzen, die mit Toxoplasmen infiziert werden, zeigen in den meisten Fällen keine Symptome. Gelegentlich kann es zu Durchfall kommen.

Junge Katzen oder Katzen mit geschwächtem Immunsystem zeigen hingegen Symptome wie Atemnot, Fieber, Husten, Durchfall, Schwäche und Entzündungen. Für Katzenwelpen, die bereits bei der Geburt infiziert sind, besteht ein hohes Risiko, an der Krankheit zu sterben.

Die Toxoplasmose ist auch auf Menschen übertragbar. Sie ist besonders für ungeborene Kinder gefährlich, die sich über die Mutter anstecken. Wie hoch das Toxoplasmose-Risiko für Schwangere ist, erfahren Sie hier.

Würmer

Katzen leiden oft unter Beschwerden, die durch Würmer hervorgerufen werden. Die Katze steckt sich zum Beispiel durch den Verzehr von infizierten Mäusen oder über den Kot infizierter Katzen mit Würmern an und dient den Parasiten als Wirt.

Bei Katzen kommen hauptsächlich Spulwürmer, Hakenwürmer und Bandwürmer vor, die den Körper besiedeln. Je nach Wurmart kommt es zu verschiedenen Symptomen. Häufig begleitet Durchfall und Erbrechen eine Wurmerkrankung bei Katzen. Durchfall und Erbrechen gehen zudem mit Bauchschmerzen einher, aber wie zeigen Katzen, dass sie Schmerzen haben? Dass eine Katze Schmerzen hat, erkennen Sie zum Beispiel daran, dass sie weniger aktiv ist und schlechter frisst. Gegebenenfalls reagiert sie außerdem empfindlich auf Berührungen und zieht sich zurück. 

Weitere Informationen

Autor: Torge Ropers, B.A. 
Tiermedizinische Qualitätssicherung: Dr. med. vet. Philipp Zimmermann
Datum der letzte Aktualisierung: November 2022
Quellen:
Pschyrembel Online. Walter de Gruyter (Abruf: Februar 2022)
Lutz, H. et al.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2019
Horzinek, M.C.: Krankheiten der Katze. Thieme Verlag 2005