10 Kostenfallen bei Haustieren

10 Kostenfallen bei Haustieren

Zwei Kaninchen
Auch kleine Haustiere können unter Umständen hohe Kosten verursachen. Foto: vetproduction

Die Freude über ein neues Haustier ist immer groß. Vor der Anschaffung sollten Sie sich jedoch fragen, welche Kosten bei der Tierhaltung auf Sie zukommen, denn mit den Jahren übersteigen die täglichen Lebenskosten die Anschaffungskosten bei Weitem.

Die Ausgaben variieren je nach Art und Größe des Tieres. Laut einer Schätzung des Deutschen Tierschutzbundes e.V. kann ein Hund aus dem Tierheim, der etwa 14 Jahre alt wird, im Laufe seines Lebens Kosten von etwa 12.000 bis 14.000 Euro verursachen.

Selbst ein kleiner Goldhamster kann über eine Lebensdauer von etwa drei Jahren mindestens 800 Euro beanspruchen. Versteckte Kosten sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Um böse Überraschungen zu vermeiden, haben wir die 10 häufigsten Kostenfallen bei Haustieren für Sie aufgedeckt.

Kostenfalle 1: Kosten für das Haustier selbst

Zu Beginn fallen Kosten für das Haustier selbst an. Je größer das Tier, desto höher ist in der Regel der Preis. Darüber hinaus ist es entscheidend, wo Sie das Tier kaufen – im Tierfachhandel, im Tierheim oder beim Züchter? Wenn es sich um eine seltene Rasse aus einer guten Zucht handelt, kann zum Beispiel ein Hund oder eine Katze vom Züchter mehrere Tausend Euro kosten. Im Tierheim zahlt man dagegen nur verhältnismäßig geringe Abschlagskosten (z.B. für einen Hund etwa 200 Euro und für eine Katze 100 Euro). Bei Nagetieren oder Reptilien müssen Sie zusätzlich die Kosten für den Käfig oder das Terrarium inklusive der Einrichtung bedenken.

Kostenfalle 2: Futter und Leckerchen

Den größten Kostenfaktor bei der Haustierhaltung stellt das Futter dar. Dieses benötigt Ihr Haustier lebenslang. Die Ausgaben hängen auch hier von der Tierart und Tiergröße ab. So verursacht ein Deutscher Schäferhund natürlich mehr Kosten als ein kleiner Yorkshire Terrier. Falls das Haustier unter einer chronischen Erkrankung oder einer Allergie leidet, kann eventuell spezielles Futter vom Tierarzt notwendig werden. Dieses ist meist deutlich teurer als herkömmliches Futter aus dem Tierhandel.

Kostenfalle 3: Kosten für Pflege im Urlaub

Wenn Sie in den Urlaub, kann es notwendig sein, Ihr Haustier in einer Tierpension unterzubringen oder einen Tiersitter zu engagieren. Die Kosten variieren je nach Angebot sehr stark. Sie können die Ausgaben vielleicht umgehen, wenn Sie zum Beispiel Ihre Nachbarn bitten, Ihr Haustier zu versorgen. Gerade für Hauskatzen ist es angenehmer, wenn sie in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Bei einem Hund bietet es sich an, ihn – je nach Urlaubsort – auf die Reise mitzunehmen. Bedenken Sie aber auch dabei die Kosten, welche durch zusätzliche Impfungen und andere Gesundheitsnachweise für die Einreise in andere Länder entstehen können.

Kostenfalle 4: Tierarztkosten im Krankheitsfall

Es kann immer passieren, dass Ihr Tier einmal erkrankt oder sich verletzt. Gerade ältere Tiere haben oft gesundheitliche Probleme, die tierärztlich behandelt werden müssen. Bei der Behandlung können durch Operationen oder chronische Erkrankungen hohe Kosten entstehen. Um sich in einem solchen Fall finanziell abzusichern, können Sie vorsorglich eine Tierkrankenversicherung für Ihren Hund oder Ihre Katze abschließen, diese haftet im Krankheitsfall.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Haftpflichtversicherung für Ihr Tier abschließen. Die Haftpflichtversicherung greift zum Beispiel, wenn Ihr Tier unglücklicherweise in einen Autounfall verwickelt wird.

Kostenfalle 5: Katzenstreu und Einstreu für Nager

Bei der Haltung einiger Tierarten fallen laufend Kosten für die Einstreu an. Katzen benötigen regelmäßig neue Katzenstreu für das Katzenklo. Die Käfige von Nagetieren müssen immer wieder aufs Neue mit frischer Einstreu und frischem Heu bestückt werden.

Kostenfalle 6: Hundesteuer

Bei der Haltung von Hunden sind Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer verpflichtet, eine Hundesteuer zu zahlen. Wie hoch die Steuer ist, hängt davon ab, wo Sie wohnen: In Städten ist die Steuer zumeist höher als auf dem Land. Gerade in Großstädten müssen Herrchen und Frauchen tiefer in die Tasche greifen. Je nachdem, wo Sie wohnen, belaufen sich die Kosten auf bis zu circa 180 Euro im Jahr. Wenn Sie mit einer bestimmten Rasse wie einem Listenhund (“Kampfhund”) liebäugeln (z.B. ein Pitbull oder ein Rottweiler), müssen Sie sich bewusst sein, dass eine höhere Steuer fällig wird. Für helfende Hunde, die zum Beispiel als Blindenhunde Menschen mit einer Sehbehinderung unterstützen, müssen Sie meistens nichts zahlen.

Kostenfalle 7: Gesundheitsvorsorge

Auch gesunde Haustiere müssen zur Tierärztin oder zum Tierarzt. Gerade bei Hunden und Katzen fallen regelmäßig Kosten durch die Gesundheitsvorsorge an. Zu Beginn werden die Tiere grundimmunisiert, später müssen die Impfungen jährlich aufgefrischt werden. Vorsorglich sollten die Tiere mehrmals im Jahr mit einer Wurmkur behandelt werden. In den Sommermonaten sollten Sie außerdem an den Schutz vor Flöhen, Zecken und anderen Parasiten denken.

Kostenfalle 8: Kastration und Sterilisation

Bei Hunden, Katzen und einigen Nagetieren, wie Kaninchen oder Meerschweinchen, kann eine Kastration erforderlich sein. Eine Kastration soll die Fortpflanzung des Tieres verhindern, sie kann aber auch medizinische Gründe haben und notwendig sein, wenn eine Hündin beispielsweise unter häufiger Scheinträchtigkeit leidet. Bei der Kastration handelt es sich um einmalige Kosten, die je nach Tierart und Geschlecht unterschiedlich ausfallen können. Da die Kastration von weiblichen Tieren etwas aufwändiger ist, kostet diese Operation meist mehr. Für die Kastration einer Hündin muss man beispielweise mit etwa 500 Euro rechnen. Bei einem Kater kostet die Kastration etwa 80 Euro, für eine Katze sind es rund 125 Euro. Vor dem Eingriff nennt die Tierärztin oder der Tierarzt den genauen Betrag.

Kostenfalle 9: Pflegeartikel und Zubehör

Natürlich braucht Ihr Tier nicht alles Mögliche aus dem Tierfachhandel, aber eine gewisse Grundausstattung ist dennoch erforderlich. So müssen für einen Hund beispielsweise ein Fressnapf, ein Schlafplatz, ein Halsband und eine Leine angeschafft werden. Eventuell brauchen Sie auch Spielzeug, um Ihr Tier zu beschäftigen. Hauskatzen benötigen zudem einen Kratzbaum oder eine Kratzmatte, um ihre Krallen abzuwetzen. Falls Sie Ihr Tier im Auto transportieren wollen, benötigen Sie spezielle Sicherungssysteme oder Boxen. Das Zubehör kann sich mit der Zeit abnutzen und muss gegebenenfalls erneuert werden.

Kostenfalle 10: Hundeschule und Trainings

Die richtige Erziehung stellt gerade bei der Haltung eines Hundes eine besondere Herausforderung dar. Viele Hundehalterinnen und Hundehalter setzen deshalb auf die Hilfe von Hundeschulen, in denen die Vierbeiner professionell trainiert werden. Die Preise schwanken je nach Training und Hundeschule. Angefangen mit der Welpenschule in der achten bis zehnten Lebenswoche, kann das Training in der Hundeschule unter Umständen mehrere Monate dauern. Wer seinen ausgewachsenen Hund fordern und fördern will, kann spezielle Trainings, wie Agility, mit ihm durchführen.

Weiterführende Informationen

Autor: Klaudia Fernowka, B.A.
Datum der letzten Aktualisierung: Oktober 2021
Quellen:
Deutscher Tierschutzbund: Heimtiere. https://www.tierschutzbund.de/heimtiere.html (Abruf: Oktober 2021)
Stiftung Warentest: FAQ Hundesteuer. Antworten auf die wichtigsten Fragen. https://www.test.de/FAQ-Hundesteuer-Antworten-auf-die-wichtigsten-Fragen-4836779-0/ (Abruf: Oktober 2021)
Kohn, B. Schwarz, G.: Praktikum der Hundeklinik. Enke Verlag 2017
Schlegl-Kofler, Katharina: Hundeschule für jeden Tag. Gräfe und Unzer, München 2011